Letztes Jahr im April schrieb ich:
Als erstes werden wir das, natürlich, an einem noch weiter steigenden Ölpreis bemerken. 120 Euro das Faß (dieser Tage: ca 70-75 Euro; eine Preisangabe in Dollar ist in diesen Zeiten eher verschleiernd als hilfreich, auch wenn Öl noch in Dollar gehandelt wird) werden wir wohl noch dieses Jahr sehen, rate ich mal.
Zweitens wird es dann immer noch nicht reichen, also wird das geschehen, was in Zeiten des Mangels immer passiert: Rationierung und starke Regulierung. Das heisst, in den kommenden Jahren (Monaten?) werden wir den Zeitpunkt sehen, zu dem Individualverkehr beschränkt und schließlich nicht mehr zugelassen wird, um die unabhängig vom Preis schlicht nicht mehr erhöhbare Menge des verfügbaren Öls denen zukommen zu lassen, die sie dringender brauchen: Den Düngemittelherstellern, der Industrie, der Logistikbranche, dem öffentlichen Dienst, dem Militär.
Wie wir heute wissen, wurde Öl in jenem Jahr sogar noch teurer, nur um dann mit der Finanzkrise erheblich billiger zu werden. Aber rationiert wurde nicht. Habe ich da Unfug geredet?
Ein Teil der hohen Ölpreise des letzten Jahres war auf Spekulation zurückzuführen - Blasengeld suchte irgend eine Anlageform, also wetteten gewisse, nennen wir sie mal höflich "Investoren", auf steigende Ölpreise. Aber: Das fundamentale Problem bleibt, wie man an einem Ölpreis von inzwischen 71$ (48 €, mitten in einer Weltwirtschaftskrise, wohlgemerkt!) sehen kann.
Erst heute fand ich ich zu diesem Thema
eine Artikel im Independent, in dem es heisst:
But the first detailed assessment of more than 800 oil fields in the world, covering three quarters of global reserves, has found that most of the biggest fields have already peaked and that the rate of decline in oil production is now running at nearly twice the pace as calculated just two years ago. On top of this, there is a problem of chronic under-investment by oil-producing countries, a feature that is set to result in an "oil crunch" within the next five years which will jeopardise any hope of a recovery from the present global economic recession, he said.
Es sieht also ganz so aus, als würden wir, wenn wir in ein paar Jahren kaum der Finanzkrise entfleucht sind, in eine fundamentale Energiekrise rennen. Wenn uns nicht neue Technologien einfallen, um Energie zu sammeln und zu speichern. Und diese müssten wir dann auch großflächig anwenden. Sieht aber derzeit nicht so aus, oder?