Immer wieder lese ich in Foren, dass es unbedingt nötig sei, dass Deutschland eine möglichst hohen Exportüberschuss habe, damit "wir uns unseren Wohlstand leisten können".
Nichts könnte falscher sein als das.
Wir brauchen Importe (insbesondere von Rohstoffen), ja, und die müssen durch Exporte ausgeglichen werden. Was wir aber in Deutschland seit vielen Jahren tun, ist nicht etwa ausgleichen, sondern bei weitem überkompensieren - wir verkaufen viel ins Ausland, kaufen aber weniger aus dem Ausland ein (deshalb nennt man das Exportüberschuss). Mit der Folge, dass das Ausland uns gegenüber Schulden hat.
NEIN, DAS IST NICHT GUT, WIR SIND HIER NICHT IN TANTE EMMAS LADEN!
Die Folge ist, dass wenn das ausländische Geld plötzlich im Verhältnis zu unserem weniger wert ist, oder die mit den nun Deutschen gehörenden Dollars gekauften ausländischen Immobilien rasch an Wert verlieren, unsere ganze geleistete Arbeit für den Eimer ist - wir kriegen dann viel weniger dafür, als wenn wir eine ausgeglichene Bilanz gehabt hätten. "Exportweltmeister" ist ein irreführender Begriff. Richtiger wäre "Exportobertrottel", der genauso schlimm ist wie der "Importobertrottel", den USA und Großbritannien lange Zeit gegegeben haben. Die ökonomischen "Weltmeister" sind die, die eine stets ausgeglichene Handelsbilanz haben, denn die haben am meisten bezahlbaren Wohlstand für ihr Geld, ihre Güter, ihre Arbeitskraft.