Freitag, 23. Dezember 2011
Romanschnippsel 1: Zeitreise. Geschrieben von Ingo
in Rollenspielereien um
08:40
Kommentare (0) Trackbacks (0) Romanschnippsel 1: Zeitreise.
Gestern kam mir ein eigenartiger Gedanke für eine Szene in einem Buch oder Film. Hier dokumentiert:
"Sie sind nicht von hier, soviel ist sicher. Ich habe Sie beobachtet: Sie benutzen hin und wieder englische Wörter mitten im Satz. Ich glaube, Sie sind Amerikaner. Aber keine Sorge, ich werde Sie nicht verraten. Dieser Krieg ist nicht mein Krieg." sagte der alte Mann. Die beiden in lange, weiße Ledermäntel gekleideten jungen Männer schauten sich kurz an - der größere von beiden nickte. Darauf holte der andere tief Luft und sagte: "Wir sind keine Amerikaner, wir sind deutsche Regierungsbeamte. Allerdings nicht unter den Nazis." Joachim Keller, Veteran von 1870/71 und ein der aktuellen deutschen Regierung entschieden feindlich gesonnener Greis von 91 Jahren, blinzelte. "Eine Untergrundregierung?" Der junge Mann schüttelte den Kopf. " Nein. Wir sind zwar von hier... aber nicht von jetzt. Wir sind Zeitreisende. Aus der Zukunft." Der scharfsinnige Alte nickte verstehend. "Davon habe ich gelesen. Dann sind Sie hier, um Hitler zu töten und diesen Wahnsinn zu beenden?", fragte er hoffnungsvoll. "Nein." sagte der junge Mann wieder und warf seinem Begleiter einen kurzen Blick zu. Er schmunzelte dabei leicht. "So funktioniert das nicht." "Was wollen sie dann hier? Etwa einfach tatenlos zusehen?!?" "Mitnichten, Herr Keller. Wir sind nur nicht ins Jahr 1941 gereist, um jemanden zu töten. Wir wollen vielmehr jemanden retten." "Retten? Wen denn?" Die beiden Männer grinsten. "Alle." Und der Blick des alten Mannes fiel auf die Karte an der Wand. Dort waren unbedeutende kleine Orte verzeichnet, überall in Deutschland und in bereits eroberten Gebieten im Osten. Namen standen dabei, die Keller nichts sagten: Dachau. Auschwitz. Bergen-Belsen... Mittwoch, 21. Dezember 2011
Eine Maßnahme gegen zelluläres ... Geschrieben von Ingo
in Wunderbare Wissenschaft um
09:52
Kommentare (0) Trackbacks (0) Eine Maßnahme gegen zelluläres Altern gefunden?
Thomas Carter schrieb vor ein paar Tagen in seinem Usenet-Posting mit der MSG-ID 3c724f74-a31a-4132-b7aa-fbf1c08b1730@n10g2000vbg.googlegroups.com in der Gruppe "sci.life-extension" drei sehr interessante Beobachtungen zusammen:
1.Mit einem neuen effizienten Verfahren ist es nun möglich, sehr effizient pluripotente Stammzellen aus gewöhnlichem menschlichem Gewebe herzustellen. 2. Darauf aufbauend ist es französischen Forschern gelungen, aus solchen pluripotenten Stammzellen embryonale Stammzellen zu gewinnen, die tatsächlich vollständig verjüngt sind und in der Ausdifferenzierung alle Eigenschaften junger Zellen aufweisen. 3. Dies gilt sowohl für die Zellkerne als auch für die mitochondriale DNS. Die Implikationen sind tatsächlich enorm: Damit steht nun für jeden Menschen eine Stammzelltherapie offen. Ein Tod an "Altersschwäche" ist somit grundsätzlich ein lösbares Problem. Außerdem ist nun endgültig klar, dass Altern in erster Linie ein programmierter Vorgang ist und dass er durch Zell-Umprogrammierung auch wieder beseitigt werden kann. Und das wiederum bedeutet: Im Grunde gibt es nun keinen Grund mehr, warum nicht ein Mensch ewig leben sollte; in entsprechendem Alter erneuert man dem Patienten einfach die Stammzellen. Montag, 19. Dezember 2011
Lebenserwartung von Geringverdienern ... Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
12:30
Kommentare (0) Trackbacks (0) Lebenserwartung von Geringverdienern - sinkt sie, oder sinkt sie nicht?
Hier versucht jemand verzweifelt, die Feststellung zu widerlegen, dass die Lebenserwartung von Geringverdienern sinkt. Ich habe dort folgenden Text als Kommentar hinterlassen wollen, der aber natürlich schlicht gelöscht wurde:
Freitag, 9. Dezember 2011
Autonome Automobile Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
18:45
Kommentare (0) Trackbacks (0) Autonome Automobile
Überall auf der Welt sind inzwischen autonom fahrende Automobile als Prototypen im Einsatz. Drei prominente Beispiele sind das Google Robotic Car oder die Experimente der TU Braunschweig und der FU Berlin.
Im US-Bundesstaat Nevada hat es diesen Sommer bereits ein Gesetz durchs Parlament geschafft, wonach dort nun autonome Automobile zulässig sind. Da diese Technik ein enormes Potential besitzt, schrieb ich vor einem Monat eine Email an das Bundesverkehrsministierum, in der ich fragte:
Angenehm überrascht war ich, dass ich bereits wenig später eine Email aus einem Ticketsystem heraus erhielt, welche signalisierte, dass die Beantwortung etwas Zeit in Anspruch nähme - markiert war diese Email im Subject mit einem Aktenzeichen (Az.: L 23 - WO 16028) zur besseren Verfolgbarkeit. Vorbildlich. Heute nun erhielt ich darauf eine inhaltliche Antwort. Und sie lautet:
Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Eine solch vielversprechende und in ihren Implikationen weitestreichende Technologie würde nun also durch die Trägheit internationaler Abkommen gestoppt. (UNECE ist die United Nations Economic Commission for Europe). Das bedeutet: Um diese Art von Fahrzeugen in Deutschland zu erlauben, wäre es erforderlich, auf höchster Ebene politisch zu intervenieren. In mehreren Ländern gleichzeitig. Ohne massive Lobbyarbeit fahren wir also noch in 50 Jahren selber. Sonntag, 4. Dezember 2011
Importdefizit Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
11:46
Kommentar (1) Trackbacks (0) Importdefizit
Sprache formt das Denken. Und weil das so ist, leidet Deutschland seit Jahrzehnten unter einem furchtbaren Missverständnis.
Seit Mitte der neunziger Jahre hat Deutschland nämlich jedes Jahr etwas, das die deutsche Sprache "Exportüberschuss" nennt. Klingt toll, oder? In der Sprache der deutschsprachigen Ökonomen heisst das soviel wie: Das Land exportiert (in Euro gemessen) mehr, als es importiert. Das hat lange Jahre sogar zum "Weltmeistertitel" gereicht, will sagen: Kein anderes Land exportiert soviel mehr, als es importiert, wie Deutschland. Naja, und das kennt man ja von der Haushaltskasse: Wenn man mehr einnimmt, als man ausgibt, dann ist das gut, richtig? Was für die Haushaltskasse stimmt, ist im Falle einer Volkswirtschaft ganz anders: Und zwar, weil unser Bruttoinlandsprodukt eben keine Haushaltskasse ist. Im Privaten ist es gut, gewisse Ersparnisse und Reserven zu besitzen, weil es einem ermöglicht, unvorhergesehene Probleme zu lösen, in dem man Hilfe kauft oder es sich einfach auch mal leisten kann, eine Zeit lang nichts zu verdienen. Dazu legt man das Geld bei einer Bank an, und die muss es aufgrund fundamentaler gesetzlicher Bestimmungen wieder hergeben, wenn der Anleger es wünscht. Bei einem ganzen Land aber ist das anders. Erstens, weil keine Gefahr besteht, dass ein ganzes Land einmal über nennenswerte Zeiträume hinweg nicht mehr arbeiten kann. Zweitens, weil "mehr exportieren, als man importiert" bedeutet, dass Inländer ausländisches Geld besitzen - aber wie viel das morgen noch wert ist, ist höchst fraglich: In der Immobilienkrise wurden allein durch Neubewertung von US-Wohnhäusern unglaubliche Summe Geld "vernichtet". Vieles davon war in Subprime Mortgages angelegtes deutsches Geld aus Exportüberschüssen vergangener Jahre. Mit anderen Worten: Wir haben fleissig exportiert, aber dann letzten Endes nichts als Gegenleistung erhalten. (Klingt nicht mehr nach so einer tollen Sache, oder?) Drittens bedeutet immer nur exportieren, dass Leute im Ausland sich gegenüber dem Inland verschulden müssen, und irgendwann brauchen sie Gelegenheit, diese Schulden zu begleichen. Das geht nur, in dem das Land irgendwann mal genau so viel mehr importiert als exportiert, wie es zuvor mehr exportiert als importiert hat. (Abzüglich eventueller Verluste durch Krisen im Ausland, natürlich. Und wieder grüßen die Subprime Mortgages.) Diese zwangsläufige "Importüberschussphase" wird natürlich bedeuten, dass sich die inländische Wirtschaft umstellen muss. "Umstrukturieren" ist ein sehr populäres Wort dafür, das aber im Grunde heisst: Leute werden arbeitslos werden und es eine Weile bleiben müssen. Und je höher die Beträge von Exportüberschuss und "Handelsbilanzdefizit" (so der landläufige Name für einen Importüberschuss) jeweils werden, desto drastischer sind die Effekte im Übergang. Eigentlich wollen kluge Politik und kluges Wirtschaften so etwas nach Möglichkeit vermeiden. Die Lösung ist eigentlich sehr einfach und altbekannt: Möglichst ausgeglichene Handelsbilanzen. Weder Überschuss beim Export noch beim Import, auch auf kurze Frist nicht. Jedes Jahr sollte genau so viel importiert wie exportiert werden. Und da steht uns im Deutschen unsere Sprache im Weg, oder besser: Die bisher unglückliche Wortwahl. Denn eine ausgeglichene Handelsbilanz ist eben kein "Überschuss" beim Export. Man kann dann also nicht das wohlige Gefühl haben, etwas "ansparen" zu können (aber das kann man gegenüber dem Ausland sowieso nicht wirklich, siehe oben). Also versuchen wir, weiterhin Exportüberschüsse zu erzielen, weil das ja eine gute Sache sein muss. Würde man den "Exportüberschuss" so nennen, wie er eigentlich wirkt, könnte dieses Missverständnis vermieden werden. Im Grunde nämlich sprechen wir von einem Importdefizit. Wir importieren zu wenig. Denn natürlich schlägt niemand vor, weniger zu produzieren und weniger gute Produkte ins Ausland zu verkaufen. Nein, die Lösung ist viel angenehmer: Einfach im gleichen Wert Dinge importieren. Dann hat man auch gleich etwas von seiner harten Arbeit. Nun gibt es aber in einer Marktwirtschaft keine zentrale Planungsstelle, die beschließt, wie viel dieses Jahr zu importieren ist. Das Importdefizit ist die Folge von Millionen von Einzelentscheidungen. Wie kann man also auf politischer Seite dafür sorgen, dass mehr importiert wird? Man muss unterstützen, dass die, die mehr importieren würden, wenn sie könnten, auch die Möglichkeit dazu haben. Wer das ist? Das beantwortet Euch besser selber. |
KalenderSucheVerwaltung des Blogs |