Freitag, 8. Mai 2009Schon 50000, nach nur einer Woche
Die Online-Petition gegen die Kastration des Internets hat im Laufe einer einzigen Woche 50.000 Unterschriften zusammen bekommen. Das ist ausreichend, um den Petitonsausschuss zu zwingen, sich mit dem Thema zu befassen.
Es wird aber nicht reichen, um Frau von der Leyen und ihre Spießgesellen zum Nachdenken zu bringen. Also verbreitet den Link! Sorgt für so viele Unterschriften wie möglich! Ich kann gar nicht glauben, dass irgendein freier Mensch sich seine Informationsquellen in völlig undurchsichtiger Weise zensieren lassen kann - wenn er denn frei bleiben will. Also zeichnet alle dagegen. Wenn sie das dann ignorieren und das Gesetz trotzdem durchbringen, dann wissen wir, worum es ihnen geht. Kommentare
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Guten Tag,
frag Dich doch mal, ob Du auch noch so denken würdest, wenn Du im Internet ein Foto von einem älteren Herrn sehen würdest, der sich an Deinem Kind vergreift. Was meinst Du wohl wie sich die vielen Eltern fühlen, denen so etwas schon passiert ist? Aber es ist ja so schön opertun sich mit solchen Parolen wie "Kastration des Internets" zu beschäftigen. An die Opfer wird da weniger gedacht (wenn überhaupt gedacht wird).
Aber und ob ich das auch dann so sehe! Den Server kriegt man leicht vom Netz, dafür braucht es keine undurchsichtige Zensurliste.
Solche Inhalte sind überall auf der Welt illegal - egal, wo der Server steht, man kann als Strafverfolgungsbehörde binnen einer halben Stunde mittels eines einfachen Telefonanrufs dafür sorgen, dass solcher Dreck offline geht und die Adresse desjenigen in Erfahrung bringen, der für die Inhalte verantwortlich zeichnet. Das ist in den meisten Fällen sogar Privatpersonen trivial möglich, in dem man einfach eine Email an den jeweiligen Provider schreibt (mach ein whois auf die IP-Addresse). Zur Not biete ich dem Ministerium in Berlin kostenlos einen Kurs an, damit die sehen, wie das geht. Kein Thema, mein Arbeitgeber würde das m Rahmen des Programms "Blue Networks hilft" sicher gern unterstützen. Und weil das so einfach wäre, gibt es nur einen vernünftigen Schluss: Die Zensurliste, die da geplant wird, hat einen anderen Zweck als den, von dem immer geredet wird. Und jetzt frage Dich mal: Was könnte eine Regierung mit einem Instrument anfangen, dass es ihr erlaubt, beliebige Webseiten auf eine geheime Liste zu setzen, diese dann zu zensieren und zu protokollieren, wer darauf zugreift? Bitte sei Dir bewusst, dass die Opferverbände ebenfalls die Kritik an dem Leyengesetz teilen - aus genau diesen Gründen.
Wie einfach doch die Welt sein kann...
Wie willst Du denn einen Server, der irgendwo im Ausland (z.B. in Asien) steht "vom Netz" bekommen? Glaubst Du etwa wirklich, dass eine Mail an abuse@xxx.yyy da wirklich hilft? Zensur gibt es in Deutschland an allen Ecken: bei ARD und ZDF, bei den privaten Sendern, bei der Zeitung, in der Werbung usw. Sogar am Arbeitsplatz, oder kann man dort wo Du arbeitest alle Webseiten aufrufen? Zensur findet sogar im Kinderzimmer statt - man schaue nur mal auf die Software, die Kinder davor bewahren soll, dass sie sich entsprechende Seiten anschauen können. Es ist also ein wenig naiv sich jetzt hier hinzustellen und zu behaupten, dass das Thema ganz einfach ist. Denn das ist es absolut nicht. Aber Du hast bestimmt eine Antwort auf die Frage wo Zensur anfängt und wo aufhört.
Natürlich hilft die Email da. Das "glaube" ich nicht nur. Das weiss ich, weil das Internet so funktioniert. Gib mir die IP-Addresse eines solchen Servers, und ich schreibe die erforderliche Email an die richtige Adresse.
Und die deutschen Strafverfolgungsbehörden hätten auch bei einem asiatischen Server ganz andere Möglichkeiten, Stichwort Amtshilfe, internationale Abkommen, etc. Vor allem haben sie Kontakte bei Behörden vor Ort, die von solchen Inhalten überall auf der Welt auch nicht begeistert sind. Es spricht überhaupt nichts dagegen, solche Inhalte wie die, von denen derzeit in der Debatte geredet wird, vom Netz zu nehmen, ebenso wie man viele (auch weniger widerwärtige) Inhalte nicht bei ARD und ZDF findet. Und es ist kinderleicht, das zu veranlassen. Das wäre mE auch keine Zensur, zumal wenn es sich um dokumentierte und begründete Verfahren handelt. Und das ist der Knackpunkt: Frau von der Leyen will eine geheime Liste mit zu sperrenden Seiten einrichten. Dass wir gegen Zensur sind und damit die Ablehnung der Sperrlisten begründen, ist nicht naiv, im Gegenteil: Naiv ist es doch vielmehr, zu glauben, dass, wenn ich einem Staat ein nicht kontrollierbares (!) Machtmittel an die Hand gebe, es dann nur für den urpsrünglich intendierten Zweck verwendet werden wird.
Das freie Internet ist doch eine absolute Illusion! Das fängt bei Google an, wo Suchanfragen zensiert und manipuliert werden und hört bei Institutionen wie NSA, BND usw. auf. Oder glaubst Du wirklich, dass niemand Deinen Datenverkehr oder Telefonate abhören bzw. mitscheinden kann? Das gab es schon vor 15 Jahren und wird auch in Zukunft immer wieder möglich sein.
Einen Internetprovider in Taiwan oder China ist Deine Mail ehrlich gesagt absolut schnuppe. Also schreib hier nicht so einen Quark, dass Du so etwas hinbekommst. Wenn das große Carrier oder Menschenrechtsorganisationen nicht hinbekommen, oder Staatschef mit den Worten "das ist eine innere Angelegenheit" abblitzen, dann kannst Du bestimmt keine Wunder bewirken. Oder kannst Du über das Wasser laufen? Das wäre ja mal was. Es wäre ja auch so gar nicht schlimm einmal zuzugeben, dass man etwas nicht erreichen kann, oder? Denn wie heißt es so schön: nobody is perfect
Mitschneiden ist das eine, verhindern etwas anderes.
Nun bin ich allerdings neugierig. Wie oft hasst Du denn schon einen Hoster in Taiwan oder China, in dessen Rechenzentrum sich solche Inhalte fanden, angeschrieben, um Deine These zu testen? Glaubst Du, da arbeiten nur Pädophile? Du hast mich da auch missverstanden. Es ist nichts besonderes, das zu tun, das kann jeder. Genau darum frage ich ja, warum das BKA es es nicht tut und stattdessen Zensurinfrastruktur aufbaut. Die Antwort darauf ist recht naheliegend. Zensurlisten braucht, wer etwas sperren will, was anderswo auf der Welt legal ist. Also genau nicht die Bilder von Kindesmissbrauch, um die es angeblich gehen soll. Eine Bitte: Folge den Links in meinem neueren Blogpost "Gedanken zur Kindermissbrauchsbilderdebatte".
Ok, ist jetzt Südkorea, und nicht Taiwan, aber ich denke, als Beispiel taugt das durchaus:
"Unerwartet professionell zeigte sich der südkoreanische Hostingprovider, der seinen amerikanischen Kollegen in nichts nachstand. Ticketsystem, Ticket-Eskalation und klare Antworten in kurzer Zeit (< 6 Stunden) überraschten." http://www.carechild.de/news/politik/internetzensur_carechild_versuch_blamiert_deutsche_politiker_566_1.html Im Gegensatz zu Spam oder Kopien von Filmen ist der dokumentierte Kindesmissbrauch tatsächlich quasi weltweit geächtet und wird auch so von den entsprechenden Technikern behandelt. |
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Zu der hier und hier bereits begonnenen Diskussion sind mir heute zwei Dinge eingefallen. Erstens: Konstruktive Kritik ist besser als destruktive. Idealerweise sollten wir also, um zu verhindern, dass das BKA zu einer allgemeinen Internet-Zensurbeh
Aufgenommen: Mai 12, 18:04