Man hat also nun den (für Leute mit entsprechendem Bekanntenkreis vielleicht nicht überraschenden) Nachweis erbracht,
dass Neanderthaler zu den Vorfahren der Europäer und Asiaten zählen.
Interessant ist dabei mE vor allem das hier, was im ersten Moment der Zellkernanalyse der im Artikel hauptsächlich behandelten Forscher zu widersprechen scheint:
Im Gegenteil, eine Untersuchung mitochondrialer DNA (mtDNA), die einem Forscherteam des [extern] Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie unter Svante Pääbo 2008 gelang, zeigte keine Überreste von Neandertaler-Erbinformationen im Erbgut des Menschen (siehe dazu [local] Neandertaler in der Sackgasse).
Nun muss man wissen, dass die mitochondriale DNS immer über die Mutter vererbt wird - weil es die Mitochondrien der Eizelle der Mutter sind, die den Grundstock für alle Mitochondrien in allen Zellen eines Menschen bilden.
Mit anderen Worten, wir haben nicht einfach "Neanderthaler" unter unseren Vorfahren, sondern ausschliesslich Neanderthaler-Männer.
Also haben sich Homo-Neanderthalensis-Männer, die nach unserem Stand der Erkenntnis sowohl wesentlich größer und stärker aus auch wesentlich hässlicher waren als Homo-Sapiens-Männer, hin und wieder mit Homo-Sapiens-Frauen gepaart. Und dann sind die "reinen" oder "überwiegenden" Neanderthaler irgendwann überraschend ausgestorben.
Für mich ist der Schluss daraus zwingend: Es handelte sich in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle nicht um einvernehmliche Paarungen, und derlei Ereignisse sorgten, vorsichtig gesagt, für gewisse Spannungen zwischen den beiden Arten.