Ich bin gegen eine ausländische Einmischung in Libyen. Warum?
Wann immer sich ausländische Mächte in einen Bürgerkrieg irgendwo eingemischt haben, kam nichts gutes dabei heraus. Gerade wir in Deutschland sollten das wissen, immerhin hat uns das mal 30 Jahre Barbarei beschert. Mir fällt kein historischer Fall einer Einmischung in einen Bürgerkrieg ein, der etwas gutes bewirkt hätte. Das ist auch logisch: Ein Bürgerkrieg, so schrecklich er ist, ist Ausdruck eines Konflikts innerhalb der betreffenden Gesellschaft, der so gelöst werden muss, dass alle Seiten das Ergebnis akzeptieren - sonst schwelt er nämlich zwangsläufig weiter.
Nun ist eine militärische Auseinandersetzung das denkbar schlechteste Mittel dafür, und die "Akzeptanz" der einen Seite mag dadurch das zustimmende Schweigen der Toten sein, aber dies ist das Mittel, das beide Seiten (!) gewählt haben - weil es ihrer politischen Einstellung entspricht. Immerhin hätte es ja auch stattdessen einen libyschen Ghandi geben können, und sehr wahrscheinlich hätte das auch besser funktioniert als bewaffneter Widerstand. Aber die Akteure wollten lieber offene Gewalt.
Das aber bedeutet, dass die Verlierer es irgendwann wieder versuchen würden, es sei denn, sie sind sich sicher, dass sie sowieso verlieren würden. Eine Einmischung von außen aber verhindert solche Sicherheit, weil "es ja nur der Westen war".
Das ist nicht unser Kampf, sondern der der Libyer. Es ist richtig, sich da raus zu halten.