Felix von Leitner schreibt in seinem
Blog:
Windows for Warships scheint, so unglaublich das klingen mag, ein Fortschritt gegenüber der im Moment auf Kriegsschiffen installierten Software zu sein. Es geht um die Britische Marine, und die scheinen da z.B. so schlechte Radarschirme zu haben, daß sie auf der Brücke tagsüber Vorhänge vorziehen müssen, um überhaupt was erkennen zu können.
Dazu fällt mir ein, wie ich mich im letzten Jahrtausend der deutschen Marine als Offizieranwärter anschloss, unter anderem in dem festen Glauben, mit "moderner Technik" (Wortlaut der Rekrutierungswerbeschriften) arbeiten zu werden. Tatsächlich habe ich dann Technik gesehen, die als "brandneu" bezeichnet wurde, wenn sie fünf Jahre alt war, und vieles war nicht "brandneu". Außer, man kaufte es sich privat, was für Kriegssschiffe zwar eine altehrwürdige Tradition ist, aber mit dem A12-Sold eines Kapitänleutnants mindestens eine interessante Herausforderung wäre.
Die Beschaffungszyklen von Streitkräften, lernte ich damals, sind eher an... traditionellen Denkweisen orientiert. Mit anderen Worten, "moderne Technik" sucht man in neun von zehn (manchmal auch mehr) Jahren besser anderswo.
Was habe ich damals
tatsächlich gelernt? Dass man Werbung völlig ignorieren, ja, aktiv ausblenden und als Beweis des Gegenteils betrachten sollte.