Ein bisschen merkwürdig ist das schon, was da passiert ist: Ein 66jähriger hat angeblich psychische Probleme, und die Polizei wird von den Verwandten gebeten, mal nachzusehen. Tun die Streifenpolizisten auch, aber der Rentner macht nicht auf, reagiert überhaupt nicht. Klar, die Beamten denken, der Mann sei womöglich tot oder in Lebensgefahr, und die Tür wird gewaltsam geöffnet. Wie sich allerdings herausstellt, ist der Mann durchaus am Leben und bei Gesundheit, abgesehen von gelegentlichen Depressionen. Nicht ganz vernünftig ist er offenbar, aber es scheint mir doch recht offensichtlich zu sein, dass er nicht will, dass die Fremden sich weiter in seiner Wohnung aufhalten.
Nennt mich altmodisch, aber an der Stelle wäre für mich der Einsatz der Polizei beendet. Der Mann lebt und ist nicht in Gefahr, Polizei wird nicht gebraucht, der Rentner will bitte in Ruhe gelassen werden, auch wenn er das etwas drastisch ausdrückt. Nun ist seine Tür kaputt, und die Kostenübernahme ist sicher eine interessante Frage, die einen Rentner eine Weile beschäftigen kann.
Aber stattdessen wird ein SEK gerufen, und der Mann, dessen einziges Verbrechen war, seine Wohnungstür beim Klingeln nicht zu öffnen und seine Ruhe zu wollen, wird erschossen.
Versteht einer wieso?