So heißt es zumindest in einschlägigen Kreisen: Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen.
Der russische Angriff auf die Ukraine geht gerade in eine neue Phase, und immer noch gibt es Leute, die sich trotz dieses Bonmots zu Voraussagen hinreißen lassen. "Ohne Lieferung von schweren Waffen sind die Ukrainer verloren" oder "die Russen haben gar nicht genug Kräfte versammelt, um Erfolg zu haben". Oder alles dazwischen.
Die Wahrheit ist, niemand kann sagen, wie dieser Krieg ausgehen wird. Es gibt einfach zu viele Variablen, und selbst wenn jemand mal richtig liegt, ist das eher Zufall als ein Zeichen von Genialität.
Es kann alles passieren, von einer russischen Niederlage zu einem Kollaps der Ukrainer, oder auch, und hier wird es besonders gruselig, einer Eskalation des Konflikts unter deutscher Beteiligung. Nichts kann ausgeschlossen werden, und uns bleibt nur, abzuwarten und uns auf das schlimmste vorzubereiten.
Vor diesem Hintergrund lasse ich mich zur nordhessischen Heimatschutzkompanie beordern. Wohl wissend, dass der positive Beitrag, den ich ggf. leisten könnte, vermutlich vernachlässigbar wäre. Aber in dem ich mit Reservisten übe und meine (selbst für einen Marine-Reserveoffizier zweifellos geringen) infanteristischen Fähigkeiten aufpoliere, besteht zumindest eine Chance, dass ich gegebenfalls nicht nur im Weg rumstehe.
Immer in der Hoffnung, dass ich sie nicht brauchen werde. Oder dass wenn ich sie brauchen werde ich mit ein bisschen aufgefrischtem Wissen besser dran bin als ohne.
Wie gesagt: Prognosen sind schwierig.