In Online-Diskussionen findet sich heutzutage wohl aufgrund des Sendungsbewwsstseins mancher Veganer immer öfter die Aufforderung, doch keine Tiere mehr zu essen. Das sei besser für die Tiere und die Umwelt und würde die Welt gerechter und besser machen.
Das ist ein Irrtum. Potentiell, wenn man ihn konsequent zu Ende denkt, sogar ein recht gefährlicher.
Ja, auch wenn man sich vollständig von Getreide ernährt, müssen dafür Tiere sterben. Und nicht nur die Mäuse, Feldhasen und Rehe, die im Mähdrescher oder bei der Schädlingsbekämpfung enden. Die Natur versucht alles zu nutzen, jeden Flecken Erde, jedes bisschen Boden. Irgend ein Tier würde die Energie, die der Mensch aufnimmt, statt seiner brauchen können. Warum wir trotzdem leben? Weil wir stärker sind und uns besser durchsetzen können als Hase und Igel. Und weil kein Löwe, Bär oder Wolf es wagen würde, sich mit unserer Spezies anzulegen. (Wenn es doch mal einer tut, ist er schnell ein Fall für den Darwin-Award.)
Die Natur ist ein Konkurrenzkampf ums Überleben. Wir Menschen untereinander machen das nicht so (eine relativ junge Errungenschaft unserer Dominanz über die Natur übrigens), und einige verbündete Spezies wie z.B. Hunde oder Katzen nehmen wir auch von dem Kampf aus, zumindest teilweise. Aber trotz all unserer Macht können wir nicht den fundamentalen Grundsätzen des Lebens entgegen stehen: Leben bedeutet, Miglieder anderer Spezies zu töten, direkt oder indirekt.
Und darum ist Veganismus ein Irrweg. Die Veganer retten damit keine Tiere, und sie verbessern nicht die Welt. Im Gegenteil: Die Gefahr, Menschen wieder zu Opfern anderer Spezies zu machen, wird mit der dahinterliegenden Geisteshaltung erhöht. Nicht heute, nicht morgen. Aber eine Menschenwelt voller Veganer würde irgendwann so aussehen wie die Welt anderer veganer Tiere für diese: Die sind alle Futter für irgendwelche Nichtveganer.
Wenn wir die Welt verbessern wollen, unseren Ressourcenverbrauch an die Fähigkeiten der Erde anpassen wollen, dann müssen wir dafür andere Wege gehen. Zum Beispiel, die verfügbare Energie, den verfügbaren Boden zu vergrößern. Wie man das machen könnte, dafür gibt es verschiedene Ansätze, und sie alle sollten wir ausprobieren. "Kostenreduktion" ist, genau wie in der BWL, jedoch nur eine Scheinlösung, die am Ende das Unternehmen (also die Menschheit) ruiniert.