Freitag, 1. November 2024Gleck de kongbu leile.
Was Mandarin ist und soviel bedeutet wie "Der Schrecken von Gleck ist eingetroffen."
Das ist ein Satz, der in meinem gestern erschienen Buch, dem sechsten der Gleck-Reihe, tatsächlich so fällt. Worauf genau er sich bezieht, will ich hier nicht verraten, auch wenn es vermutlich für treue Fans der Serie offensichtlich ist. Aber nun geht es in den Endspurt. Die Arbeiten am siebten und letzten Roman, "Das Schicksal von Gleck", haben begonnen. Es wird sicher nicht so lange dauern wie beim sechsten, bis es erscheint, denn ich habe nun regelmäßig zumindest ein wenig mehr Zeit und Kraft fürs Schreiben übrig als vor einem Jahr. Ich mache dazu keine Versprechen, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Serie vor September 2025 abgeschlossen sein wird. Mittwoch, 5. Juni 2024Sie ist da!
Im Juli 2020 erwartete ich sehnsüchtig die Auslieferung meines ersten Elektroautos - eines ID.3 von Volkswagen, den ich zunächst für zwei Jahre leasen wollte, um das "Prinzip BEV" einmal zu testen.
Ich wandte mich dazu an ein Unternehmen namens On Charge, das anbot, in unserem Wohngebiet eine Ladesäule direkt vor unserer Haustür zu installieren. Über die darauf folgende Behördendschungel-Odyssee, auf die sich On Charge nichtsahnend einließ, habe ich hier schon einiges geschrieben. Aber heute, am 05.06.2024, kann ich nun berichten: Die Ladesäule wird soeben aufgestellt! Die Stadt Kassel konnte trotz aller wiehernden Amtsschimmel den Fortschritt zwar um 4 Jahre (!) aufhalten, aber nicht verhindern! Sonntag, 25. Februar 2024Verzögerung
Dieses Jahr wird leider kein Gleck-Roman erscheinen, zumindest nicht im Mai. Die leider für den Broterwerb erforderliche Aufwendung von mentaler Energie frisst viel meines kreativen Potenzials, und das lässt mich nur langsam vorankommen.
Ich weiß, dass die verbleibenden beiden Bücher erscheinen werden. Der erste Entwurf für "Der Schrecken von Gleck" ist zu etwa 40% fertig geschrieben. Aber ich muss um etwas Geduld bitten. Außer natürlich, jemand bietet mir einen lukrativen Verfilmungsvertrag an, dann könnte es schneller gehen. Also läutet die Werbeglocken, wenn ihr's eilig habt. Dienstag, 16. Januar 2024Ich kann sehen!
Der alternde Captain James T. Kirk erhielt einst von seinem Freund und Arzt Dr. Leonard McCoy eine Lesebrille geschenkt, wobei dieser anmerkte, gewöhnlich verschreibe er Retinax V gegen Altersweitsichtigkeit. Kirk jedoch war gegen diese Substanz allergisch – darum die Lesebrille.
Ein kurzer Sprung zurück ins 20. (sic!) Jahrhundert: Seit meiner frühen Pubertät vor 35 Jahren war ich kurzsichtig. Das war meistens lästig, bis ich Kontaktlinsen entdeckte, die diese Sehbehinderung fast völlig neutralisierten... zumindest für praktische Zwecke. Doch ganz wie Captain Kirk hat mich natürlich mit Mitte 40 auch die Altersweitsichtigkeit ereilt. Als Kurzsichtiger ist das nicht ganz so schlimm, weil man ja einfach die Brille abnehmen kann, um im Nahbereich gut zu sehen. Aber Kontaktlinsen hatten sich damit erledigt, also trug ich wieder Brille – denn McCoys Medikament stand nicht zur Verfügung. Vor etwas über einem Jahr stieß ich jedoch auf etwas, das besser ist als das (leider fiktive) Retinax V: Intraokularlinsen. Etwa seit den 1980ern ist dieses Verfahren erprobt. Ursprünglich wurde es für Patienten entwickelt, deren natürliche Linse im Auge sich eintrübte (der berüchtigte „Graue Star“). Diesen wurde nun die natürliche Linse entfernt und stattdessen eine künstliche eingesetzt. Die aber war natürlich nicht so flexibel wie eine natürliche und wurde auf eine bestimmte Entfernung hin ‚geschliffen‘, womit diese Menschen zunächst auf Lesebrillen angewiesen waren. Retinax V hätte hier natürlich nicht geholfen. Doch die Wissenschaft und die Technik schreiten voran. Irgendwann hatte jemand die schlaue Idee, die Linsen für solche Patienten nicht mit einer einzelnen Schärfe auszustatten, sondern in Ringen angeordnet mehrere Schärfen anzubieten. Das Gehirn sucht sich dann (mit etwas Übung) die jeweils passende Schärfe dieser so genannten „Multifokallinsen“ heraus, und schon kann der Graue-Star-Patient auch nach seiner Operation in jeder Entfernung gut bis exzellent sehen. Nein, ich hatte keinen Grauen Star. Aber manche Augenärzte bieten inzwischen diese Operation mit Multifokallinsen auch für Menschen an, die einfach ohne Krücke sehen können wollen. Als ich davon erfuhr, war ich sofort von dem Gedanken begeistert und wandte mich an eine örtliche Augenarztpraxis. Ich geriet jedoch an eine angestellte Ärztin, die selbst Brille trug und der Auffassung war, solche Operationen seien gerade gut genug für eine Oma, die sowieso nichts großes mehr mit ihren Augen vor hat. Sie sagte aber auch, es sei ein neues Produkt erschienen, das in den nächsten Monaten in dieser Praxis erprobt werde, und sie empfahl mir, dann einfach noch einmal wieder zu kommen und erneut zu fragen. Etwas enttäuscht wartete ich also nun neun Monate, geriet diesmal an einen anderen, aufgeschlosseneren Augenarzt in der gleiche Praxis, und dieser bestätigte, dass das Verfahren für viele Menschen sehr gut funktioniere, und wenn ich wirklich daran interessiert sei, solle ich einen Termin bei demjenigen Arzt dieser Praxis machen, der solche Operationen durchführte. Der aber praktizierte in Eschwege, etwa 40 Kilometer von meinem Wohnort entfernt. Wieder einen Termin ausmachen, wieder warten, aber im Dezember war es dann so weit: Ein Gespräch mit dem betreffenden Arzt konnte stattfinden. In der Zwischenzeit war ich der Empfehlung des zweiten Arztes gefolgt, Multifokal-Kontaktlinsen auszuprobieren. Diese funktionierten nach dem gleichen Prinzip wie die Intraokularlinsen, nur eben als auf dem Auge schwimmende Variante. Auch davon hatte ich zuvor nur in Nebensätzen gehört, immer verbunden mit der Aussage, dass sei aber nicht so gut wie eine Gleitsichtbrille. Und das stimmt auch: Multifokal-Kontaktlinsen sind zwar in der Lage, etwa 70% Sehkraft auf den meisten Entfernungen zu verleihen, aber mehr eben nicht. Dennoch, das Funktionsprinzip überzeugte mich bei diesem Test. Beim Dezembertermin in Eschwege hatte ich nun endlich einen Augenarzt vor mir, der voll und ganz hinter dieser Technik stand und die Operationen auch selbst durchführte. Ausmessen des Auges, Beratung und Auswahl der Linse (es gibt da verschiedene Typen) liefen schnell ab, jedoch konnten die beiden Operationen (eine pro Auge) aus Feiertagsgründen erst im Januar stattfinden. Die erste Operation war letzte Woche Montag, die zweite gestern. Beide Operationen dauerten etwa 10 Minuten und konnten entweder unter Vollnarkose oder mit lokaler Betäubung stattfinden. Ich entschied mich natürlich für letzteres. So eine Augenoperation ist eine interessante Erfahrung und nur mäßig unangenehm – der Operateur muss natürlich sehen, was er tut, und darum sehr hell ins künstlich geweitete Auge hineinleuchten. Aber es war gut auszuhalten. Etwas lästig war natürlich, dass ich mich fahren lassen musste, aber zum Glück habe ich die schönste aller Frauen geheiratet, und sie stellte sich als Chauffeurin und Begleitperson zur Verfügung. Heute wurde mir die Augenklappe des zweiten Auges abgenommen und meine neue, brillenfreie Sehkraft getestet. Sie beträgt derzeit 100%. Ich soll die Augen noch etwas schonen, und natürlich ist das zweite Auge im Moment noch etwas gereizt. Vier Wochen lang werde ich Augentropfen zur Prophylaxe gegen Entzündungen der beiden Operationswunden nehmen müssen, und die erste Woche jedes Auges deckt man es nachts mit einer Plastikklappe ab, damit man nicht im Schlaf daran reibt. Nachuntersuchungen erfolgen natürlich auch noch. Aber wenn all das erledigt ist, bin ich schlicht und einfach normalsichtig. Oder fast. Bedingt durch das Funktionsprinzip der Linsen sehe ich ein klein wenig schlechter bei schlechter Beleuchtung. Dieses Phänomen kannte ich schon von den Multifokalkontaktlinsen, dort war es jedoch weit ausgeprägter. Weiter entfernte Lichtquellen wie Ampeln, Autoscheinwerfer und Straßenlaternen erzeugen außerdem, bedingt durch die Ringe in meinen Linsen, kleine „Heiligenscheine“ in meiner Sicht, was zunächst etwas gewöhnungsbedürftig ist und bei den Kontaktlinsen weniger ausgeprägt war. Aber dennoch sehe ich alles scharf. Retinax V werde ich also nie brauchen, und wenn sich meine Augen nicht noch einmal stark verändern, auch keine Brille. Und wenn ich es schaffen sollte, über siebzig Jahre alt zu werden, werde ich dennoch nicht, anders als die meisten Menschen dieses Alters, Grauen Star erleiden, denn ich habe keine natürlich Linse mehr, die sich trüben könnte. Langzeitfolgen dieser seit den 1980ern angewandten Behandlung sind bisher niemandem aufgefallen. Es ist schlicht und einfach eine enorme Verbesserung meiner Sehkraft und damit meiner Lebensqualität. Nun war das natürlich nicht wirklich medizinisch indiziert, jedenfalls nicht so, dass es die Krankenkasse übernimmt. Das bedeutet, ich muss die Rechnung dafür selbst bezahlen – der Kostenvoranschlag belief sich auf etwa 4.000 Euro, Rechnung kommt noch. Aber ganz ehrlich: Das lohnt sich, denn Brillen sind lästig. Ich kann nur jedem über 45 empfehlen, eine solche Operation in Erwägung zu ziehen. Noch können wir nicht alle Altersgebrechen heilen. Aber eines immerhin schon. Freitag, 7. Juli 2023
Außerirdische? Geschrieben von Ingo
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19:33
Kommentare (0) Trackbacks (0) Außerirdische?
Es gibt einen ehemaligen US-Geheimdienstoffizier, welcher behauptet, es gebe seit Jahren ein US-Programm zum Erbeuten von "nichtmenschlichen Fluggeräten". Angeblich sei das eine sehr glaubwürdige und respektable Quelle.
Aber wann immer sich jemand mit diesem Thema befasst, wird über die "skandalöse" Geheimhaltung all dessen gesprochen, oder über die "Interessen" hinter jener Technologie, etc. Worüber nicht gesprochen wird: Was das für Technologie sein soll, die da gefunden wird, was für "nichtmenschliche" Wesen das sein sollen, was ihre Herkunft und ihre Physiologie sein soll, etc. pp. Ihr wisst schon: Die eigentlichen Fragen. Die werden nicht gestellt. Das lässt mich schlussfolgern: Da ist nichts dran. Das ist wahrscheinlich ein missverstandener oder falsch wiedergegebener Bericht über ein Programm zur Chinesische/Sowjetische Drohnen ("nichtmenschlich" vielleicht im Sinne von "unbesatzt"), oder die Rückeroberung und Sicherung von abgestürzten US-Luftfahrzeugen oder dergleichen. Denn wenn es wirklich "Außerirdische" aus dem Weltraum oder meinetwegen in unterirdischen Städten lebende Konkurrenzhominiden wären, würde mehr über die viel wichtigeren Inhalte dieses unfreiwilligen Technologietransfers sprechen. Naja, und wir hätten einen solchen Technologietransfer auch beobachtet. Haben wir aber nicht, oder zumindest werden die amerikanischen, mit außerirdischer Technologie gebauten interstellaren Raumschiffe echt gut geheim gehalten. Um nicht zu sagen, unmöglich gut. Mit anderen Worten: Es gibt keinerlei Anzeichen, dass es so etwas wie abgestürzte außerirdische Raumschiffe und ein US-Regierungsprogramm zur Sicherung dieser Fahrzeuge tatsächlich gibt. Das legt den Schluss nahe, dass es tatsächlich nicht existiert. Natürlich, ich kann mich irren. Das kommt leider viel zu häufig vor. Aber ich lege mich da fest: Diese Geschichte ist nicht das, was da behauptet wird. Montag, 13. Februar 2023
Nordstream ist egal Geschrieben von Ingo
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08:15
Kommentare (0) Trackbacks (0) Nordstream ist egal
Nun hat also Seymour Hersh geschrieben, dass die Zerstörung der Nordstream-Pipelines durch die USA verursacht wurde.
Alle möglichen Leute äußern nun Bedenken und Entsetzen und Empörung. Ich aber sage: Es ist völlig egal. Erstens: Wir wollten diese Pipeline sowieso nicht mehr nutzen. Die Krise mit Russlands Regierung wird nicht in 2-5 Jahren vorbei sein, und wir wollen sowieso aus fossilen Brennstoffen aussteigen. Zweitens: Dass die USA knallharte Politik auch gegenüber unserem Staat machen, war uns doch spätestens klar, als Bundeskanzlerin Merkel öffentlich sagen musste "Ausspionieren unter Freunden, das geht gar nicht". Es ändert nichts, dass der offensichtliche Verdacht nun eine Bestätigung gefunden hat: Wir sind mit den USA nicht aus Sympathiegründen befreundet, sondern weil es unterm Strich immer noch ein verdammt gutes Geschäft ist. Kümmern wir uns um die Zukunft, nicht um eine alberne (weil unnötige) Fehlentscheidung in Washington. Mittwoch, 21. September 2022
Teilmobilmachung in Russland Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
16:22
Kommentare (0) Trackbacks (0) Teilmobilmachung in Russland
Das könnte den Kriegsverlauf in Russlands Sinne verändern. Wenn sie denn all diese Soldaten ausrüsten können.
Aber ich glaube, die bedeutendere Drohung ist die mit Nuklearwaffen, die Putin erneut für den Fall ausgesprochen hat, dass "das russische Territorium angegriffen wird". Da Donetsk und Luhansk sowie die Gegend um Melitopol demnächst dazugehören werden, sehen wir dann wahrscheinlich Atomwaffeneinsatz. Wie es dann weitergeht, kann man sich denken. Montag, 30. Mai 2022
Ist Deutschlands Streitmacht für ... Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
16:23
Kommentare (0) Trackbacks (0) Ist Deutschlands Streitmacht für alle Zeit auf 370.000 Soldaten beschränkt?
Immer wieder wird in diesen Tagen behauptet, Deutschland dürfe aufgrund des 2+4-Vertrages von 1990 nicht mehr als 370.000 Soldaten haben.
Das ist nicht korrekt. Der Wortlaut des 2-plus-4-Vertrages gibt eine solche Beschränkung der Truppenstärke auf 370.000 für alle Ewigkeit nämlich nicht her. ZITAT: Artikel 3 (1) Die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik bekräftigen ihren Verzicht auf Herstellung und Besitz von und auf Verfügungsgewalt über atomare, biologische und chemische Waffen. Sie erklären, daß auch das vereinte Deutschland sich an diese Verpflichtungen halten wird. Insbesondere gelten die Rechte und Verpflichtungen aus dem Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen vom 1. Juli 1968 für das vereinte Deutschland fort. (2) Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland hat in vollem Einvernehmen mit der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik am 30. August 1990 in Wien bei den Verhandlungen über konventionelle Streitkräfte in Europa folgende Erklärung abgegeben: „Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland verpflichtet sich, die Streitkräfte des vereinten Deutschland innerhalb von drei bis vier Jahren auf eine Personalstärke von 370.000 Mann (Land-, Luft- und Seestreitkräfte) zu reduzieren. Diese Reduzierung soll mit dem Inkrafttreten des ersten KSE-Vertrags beginnen. Im Rahmen dieser Gesamtobergrenze werden nicht mehr als 345.000 Mann den Land- und Luftstreitkräften angehören, die gemäß vereinbartem Mandat allein Gegenstand der Verhandlungen über konventionelle Streitkräfte in Europa sind. Die Bundesregierung sieht in ihrer Verpflichtung zur Reduzierung von Land- und Luftstreitkräften einen bedeutsamen deutschen Beitrag zur Reduzierung der konventionellen Streitkräfte in Europa. Sie geht davon aus, daß in Folgeverhandlungen auch die anderen Verhandlungsteilnehmer ihren Beitrag zur Festigung von Sicherheit und Stabilität in Europa, einschließlich Maßnahmen zur Begrenzung der Personalstärken, leisten werden.“ Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik hat sich dieser Erklärung ausdrücklich angeschlossen. (3) Die Regierungen der Französischen Republik, der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland und der Vereinigten Staaten von Amerika nehmen diese Erklärungen der Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik zur Kenntnis. " Da steht also NICHT, dass Deutschland für alle Ewigkeit weniger als 370.000 Soldaten haben wird, sondern dass in der damaligen geopolitischen Situation (und in der Erwartung, dass die anderen auch abrüsten) man sich zur Reduktion verpflichtet. Dieser Verpflichtung wurde nachgekommen, damit ist der Punkt abgehakt. Natürlich wäre es ein Bruch des Geists des Vertrages gewesen, dann sofort wieder aufzurüsten, aber das wurde ja auch nicht gemacht, im Gegenteil (leider, wie wir heute sehen). Inzwischen sind aber 32 Jahre vergangen, und der Vertrag wurde lange erfüllt. Inzwischen dürfte Deutschland selbstverständlich auch wieder mehr Soldaten haben. Auch wenn es derzeit (für mich unverständlich) immer noch nicht geplant zu sein scheint, auch nur in die Nähe dieser Grenze zu kommen. Ein guter Durchschnitt für Truppenstärken wäre 1% der erwerbsfähigen Bevölkerung, das wären in Deutschland etwa 430.000 Soldaten. Eine solche Stärke wäre für ein Land von Deutschlands Größe nicht unangemessen. Montag, 25. April 2022
Was ist die Strategie unseres ... Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
11:08
Kommentare (0) Trackbacks (0) Was ist die Strategie unseres Bundeskanzlers? Niemand weiß es, er selbst wohl auch nicht.
Die Ukraine kämpft derzeit um ihre Eigenstaatlichkeit, ihre Freiheit, um das Leben ihrer Bürger. Und sie schlägt sich ganz gut gegen eine russische Armee, die offenkundig nicht zu den fähigsten der Welt gehört.
Aber wie kann dieser Krieg ausgehen? Und wie geht es danach weiter? Was plant der Bundeskanzler meines Landes in diesem Zusammenhang? Der Krieg selbst kann im Grunde drei mögliche Entwicklungen nehmen. 1. Die Ukraine kann verlieren, wie von Putin vorgesehen. Unwahrscheinlich, aber möglich. 2. Die Ukraine kann die Russen am gegenwärtigen Frontverlauf aufhalten und einen jahrelangen Stellungskrieg führen. Und: 3. Die Ukraine kann gewinnen und die russische Invasionsstreitmacht aus dem Land jagen, womöglich sogar Krim, Donetsk und Luhansk zurück erobern. Aber was sind die Implikationen jedes dieser drei möglichen Resultate? Im Fall 1 wird Eroberungspolitik wieder Einzug in das Denken von Staatschefs halten. Führende Politiker in Polen und der Türkei äußern sich ja gelegentlich bereits in diesem Sinne. Die Folge sind mehr Krieg, mehr Tod, mehr Leid über die kommenden Jahrzehnte. Außerdem sehe ich eine reale Gefahr, dass ein von einem Sieg ermutigter Putin sich letzten Endes doch den Angriff auf die NATO traut, mit einer sehr realen Atomkriegsgefahr als Folge. Im Fall 2 wird Russland irgendwann frustriert zu immer drastischeren Mitteln greifen (vgl. Clausewitz und sein "Drang zum Äußersten"), was natürlich ab einem gewissen Punkt auch Atomwaffen beinhaltet, in diesem Fall allerdings zunächst nur gegen die Ukraine. Immer in dem Bestreben, letztlich doch noch Fall 1 herbei zu führen. Das kann direkt zur Eskalation führen, weil Atomwaffeneinsatz die NATO zum Eingreifen bewegt, oder es kann im späteren Verlauf des Konflikts mit Russland einfach die Hemmschwelle senken. Im Fall 3 wird Russland als Verlierer entweder an nun ermutigten Separatisten im ganzen Land zugrunde gehen oder sich sehr energisch mit einem noch stärkeren Militär ausstatten, um es in der Ukraine irgendwann erneut zu versuchen. Zerfällt Russland, werden dessen Atomwaffen uns allen Schwierigkeiten bereiten, denn wer weiß, in wessen Hände sie dann geraten. Stärkt Russland sein Militär noch weiter und wirft jeden Widerstand im Lande nieder, führen wir, also die NATO, im besten Fall einen jahrzehntelangen Kalten Krieg. Im schlechtesten einen heißen. Einen sehr heißen. Gruselig ist, dass ich fast keine Möglichkeit sehen kann, wie wir nicht am Ende bei Atomwaffeneinsatz herauskommen. Die geringste Eskalationswahrscheinlichkeit gibt es noch bei einem Zerfall der russischen Föderation, und selbst da sieht es nicht rosig aus. Ich habe mal gesagt, dass ich strategische Atomwaffen für Geldverschwendung halte, weil kein Nicht-Irrer sie je einsetzen würde, und einen Irren dürfe man ja ohnehin nicht in ihre Nähe lassen. Das Problem ist nur: Wie Putins Angriffskrieg bewiesen hat, insbesondere in Orten wie Butcha, IST bereits ein Irrer in der Nähe der russischen Atomwaffen. Mit der vollen Kontrolle über diese, um genau zu sein. Seine Generale sind möglicherweise nicht irre und würden den Befehl zur Vernichtung von Berlin, Paris, London und Washington nicht weitergeben. Oder vielleicht sind die übrigen Glieder der Befehlskette vernünftig und weigern sich, solch einen Befehl auszuführen. Aber nach den Bildern von Butcha bin ich da nicht mehr so zuversichtlich. Wer so etwas befiehtl und ausführt, der startet auch Atomraketen. Wer die Hälfte seiner an der Operation beteiligten Generale in einem solchen Angriffskrieg opfert, hat offensichtlich kein Problem mit kollektivem Selbstmord. Russland MUSS also verlieren, und zwar katastrophal. Und dabei so geschwächt werden, dass Separatisten überall in der Föderation eine Aussicht auf Erfolg haben. Wie erreichen wir als Westen das? Mit Waffenlieferungen, klar. Nun ist aber der deutsche Bundeskanzler offenbar anderer Auffassung. Seine ganze Handlungsweise drängt den Schluss auf, dass er glaubt, die Ukraine verliere sowieso, und kaufe uns nur etwas Zeit. Die wir aber nicht für eine angemessene Aufrüstung nutzen sollen, sondern nur für eine Schließung der schlimmsten Lücken in der Ausstattung der Bundeswehr, wohl weil für mehr in seiner eigenen Partei die Mehrheiten fehlen. Vor diesem Hintergrund bremst er Waffenlieferungen von allem Gerät, das wir möglicherweise selbst brauchen könnten – wir oder die NATO. Darum wäre ein "Ringtausch" für ihn in Ordnung, direkte Lieferung von Ausrüstung an die Ukraine aber nicht. Die Bundeswehr ist zahlenmäßig schwächer als die ukrainischen Streitkräfte bei Kriegsbeginn, und hat zudem eine relativ starke Marine, was wiederum auf Kosten der Zahlen bei Heer und Luftwaffe geht. Allein könnte Deutschland nicht mal sich selbst verteidigen, und noch weniger als Schutzmacht für andere agieren. Mit anderen Worten, wenn der neue Kalte Krieg intensiver wird, ist die Wahrnehmung einer Rückgratrolle von den völlig atrophierten Streitkräften der Bundesrepublik Deutschland nicht zu erwarten, weder als Waffenlieferung noch sonst irgendwie. Nur die deutsche Industrie könnte liefern, aber auch deren Kapazitäten werden durch Scholz anscheinend bewusst klein gehalten. Kein Problem, die NATO wird ja maßgeblich von den USA getragen. Nur… wie stabil die sind, ist gerade höchst diskutabel. Nicht nur ein Wahlsieg Trumps oder eines anderen US-Protofaschisten 2024 könnte sie vom geopolitischen Spielbrett in Europa nehmen, auch ein US-Bürgerkrieg wird von Beobachtern inzwischen für möglich gehalten. Wie ich es auch drehe und wende, Scholzens Politik mit ihrer Waffenlieferungsbremserei ergibt keinerlei strategischen Sinn. Der Mann denkt nicht nach, er handelt von Emotionen getrieben, von Angst vor einem Atomkrieg insbesondere. Der aber steht uns sicher bevor, wenn er sich weiter von dieser Angst leiten lässt. Wir brauchen einen anderen Kanzler, einen, der vorausdenkt und dann entschieden handelt. So sieht er sich offenbar selbst, aber für mich ist offensichtlich, dass er nicht versteht, was er da tut. Die einzig andere Erklärung für sein Handeln wäre, dass er WILL, dass Putin Eurasien beherrscht. Und das will ich nicht glauben. Dienstag, 19. April 2022Prognosen sind schwierig
So heißt es zumindest in einschlägigen Kreisen: Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen.
Der russische Angriff auf die Ukraine geht gerade in eine neue Phase, und immer noch gibt es Leute, die sich trotz dieses Bonmots zu Voraussagen hinreißen lassen. "Ohne Lieferung von schweren Waffen sind die Ukrainer verloren" oder "die Russen haben gar nicht genug Kräfte versammelt, um Erfolg zu haben". Oder alles dazwischen. Die Wahrheit ist, niemand kann sagen, wie dieser Krieg ausgehen wird. Es gibt einfach zu viele Variablen, und selbst wenn jemand mal richtig liegt, ist das eher Zufall als ein Zeichen von Genialität. Es kann alles passieren, von einer russischen Niederlage zu einem Kollaps der Ukrainer, oder auch, und hier wird es besonders gruselig, einer Eskalation des Konflikts unter deutscher Beteiligung. Nichts kann ausgeschlossen werden, und uns bleibt nur, abzuwarten und uns auf das schlimmste vorzubereiten. Vor diesem Hintergrund lasse ich mich zur nordhessischen Heimatschutzkompanie beordern. Wohl wissend, dass der positive Beitrag, den ich ggf. leisten könnte, vermutlich vernachlässigbar wäre. Aber in dem ich mit Reservisten übe und meine (selbst für einen Marine-Reserveoffizier zweifellos geringen) infanteristischen Fähigkeiten aufpoliere, besteht zumindest eine Chance, dass ich gegebenfalls nicht nur im Weg rumstehe. Immer in der Hoffnung, dass ich sie nicht brauchen werde. Oder dass wenn ich sie brauchen werde ich mit ein bisschen aufgefrischtem Wissen besser dran bin als ohne. Wie gesagt: Prognosen sind schwierig. Mittwoch, 2. März 2022Moment mal…
Ich habe gerade ein Video mit DNR-Kriegsgefangenen in den Händen der Ukrainer gesehen (ich will es aber nicht verlinken, Genfer Konvention und so), die behaupten, allesamt (DNR-)Reservisten zu sein, die übers Wochenende Militärausbildung machen sollten und dann einfach da hin geschickt wurden.
Wenn das auf einen Großteil der dortigen Truppen (wohl 150.000 Mann) zuträfe, wäre die Frage: Wo sind eigentlich die RICHTIGEN Soldaten der Russen? Was hat Putin vor? Könnte es sein, dass er die weitere Eskalation WILL? "Übungen" in Syrien. Schlechte Truppen in der Ukraine. Militärtransporte in Belarus nahe der polnischen Grenze. Putin war immer skrupellos, aber nie dumm. Was, wenn er immer noch nicht dumm ist? Mittwoch, 2. März 2022Betroffen gemacht
Gewöhnlich lasse ich Rezensionen meiner Bücher gern einfach so stehen, egal ob gut oder schlecht. Aber hier hat jemand eine Interpretation der Gleck-Reihe geschrieben, die mich wirklich betroffen macht:
Link Darum muss ich kurz dazu Stellung nehmen: Dass Allion so "böse" ist und Undaria mehr oder weniger ein Opfer zu sein scheint (auch wenn von Undaria wohlweislich keine Protagonisten zu Wort kommen) in den Romanen ist keineswegs als sozialer Kommentar auf die heutige Situation zu verstehen. Vielmehr ging es mir immer darum, zu erzählen, dass selbst WENN das (bis vor etwa einer Woche in gewissen Kreisen verbreitete) Narrativ stimmen würde, das leider überhaupt nichts an der Notwendigkeit eines starken eigenen Militärs ändern würde. |
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