Sonntag, 29. Juli 2007
Die Leiden des Rollenspielautors, ... Geschrieben von Ingo
in Rollenspielereien um
19:57
Kommentare (0) Trackbacks (0) Die Leiden des Rollenspielautors, Phase I
Wie ich schon schrieb, stelle ich derzeit mein eingenes Rollenspielsystem her - ein Universalsystem in deutscher Sprache mit einigen Merkmalen, die man so auf Deutsch bisher (meines Wissens) noch nicht kennt.
Aber natürlich mache ich das als Hobby, also in erster Linie aus Freude an der Sache. Und das heisst: Es geht in einem schwer vorhersagbaren Tempo voran (und das ist langsam). Während der eigentliche Regelkorpus inzwischen fertig ist, gibt es noch so vieles an Erläuterungen, Anwendungsbeispielen, Spielwelten und so weiter zu schreiben, dass ich nicht glaube, mit dem reinen Text noch in diesem Jahr fertig zu werden. Dann wird es ans Spieltesten gehen, um zu sehen, ob das in der Praxis so funktioniert, wie es theoretisch sollte... Aber wenn das erreicht ist, wie soll es dann weitergehen? Naja, da gibt es dann noch sehr viel zu tun - erstaunlicherweise ist im Wortmedium Rollenspiel das Bild im Buch eines der wichtigsten Elemente, woraus folgt, dass ich dann Illustrationen brauchen werde. (Wenn also jemand aus der Leserschaft dieses Blogs sich dazu berufen fühlt, möge er sich gerne melden, am besten mit Beispielen für die eigene Arbeit. Gesucht werden allerdings möglichst "naturgetreue" Abbildungen von phantastischem, also durchaus professionelles Niveau. Ich habe recht konkrete Vorstellungen, was wie abgebildet werden soll, und weiß, dass das Geld kostet.) Und wenn ich die habe, müssen Text und Bilder zusammengebaut werden, was beliebig viel Zeit beanspruchen kann. Danach dürfte die unweigerliche Papierkramphase folgen, und ich spreche nicht vom Druck: Die Nebentätigkeit vom Arbeitgeber absegnen lassen, Gewerbeanmeldung, Informationen zu zu beachtenden Vorschriften einsammeln, ISBN-Nummernblock bestellen, etc. pp. Dann erst kann ich mich nach einer Druckerei umsehen (oder lulu.com beauftragen). Und anschließend für ausreichend Werbung sorgen, also Cons besuchen, Großhändler kontaktieren. Und das sind nur die Sachen, die ich heute schon weiß - zweifellos kenne ich das Geschäft im Grunde überhaupt nicht und werde zahllose Fehler machen. Und das alles, wie gesagt, so, dass es ein Hobby bleibt. Liest sich fast, als sei es unmöglich. Aber sonst wär's ja auch langweilig. Freitag, 27. Juli 2007Titanisch
Ja, die Titanic ist eines der ganz großen politischen Magazine unserer Zeit:
Aber ich fürchte, dass Herr Schäuble die Pointe nicht verstehen, sondern dieses Titelbild als simplen Schabernack abtun wird. Freitag, 27. Juli 2007Sysadmin Day
Ja, das ist heute. Der Tag, an dem Ihr Euch alle erinnern sollt, dass ihr Eure armselige Netzexistenz letztlich nur uns verdankt (wenn ihr keine Sysadmins seid), oder der Tag, an dem wir uns gemeinsam daran erinnern, dass wir die Welt beherrschten, wenn wir uns für sowas interessierten (wenn Ihr Sysadmins seid).
Oder so ähnlich. Freitag, 13. Juli 2007Libanon
Die deutsche Marine operiert seit fast einem Jahr dort unten. Über 6000 Schiffsdurchsuchungen wurden durchgeführt. Gefunden wurde 1 (in Worten: ein) *Zigaretten*schmuggler. Keine Waffen. (Gut, gefunden wurde auch das eine oder andere israelische Flugzeug, aber es mag sein, dass die Interpretation jener Vorfälle sehr vom kulturellen Umfeld des Betrachters abhängt, also lasse ich das mal außen vor.)
Nun kann man sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass die offenbare Abwesenheit von Waffenschmuggel zur See zwischen Libanon und Syrien oder anderen mutmaßlichen Quellenstaaten (wie dem Iran) auf eben jene Seeraumüberwachung zurückzuführen ist. Aber sehr plausibel kommt mir das nicht vor. Schon damals wurde vielerorts geschrieben, dass die Wahrscheinlichkeit für Schmuggel zur See angesichts der breiten Landgrenze zwischen Libanon und Syrien eher gering ist, und ich interpretiere das oben genannte Ergebnis als Bestätigung eben jener Feststellung. Der Schmuggel findet sicher statt (was ja auch die Konflikte im Libanon selbst nahelegen), aber offenbar nicht zur See, beziehungsweise mindestens nicht an der Oberfläche (wobei Iran schon erstaunlich offensiv und unvorsichtig wäre, wenn sie Uboote dafür benutzen würden, auch das kommt mir also unwahrscheinlich vor). Wenn wir also feststellen, dass der Einsatz angesichts seiner Ergebnisse wahrscheinlich nicht besonders sinnvoll ist, bleibt die Frage, was genau unsere Soldaten da unten sollen? Wofür die 50 Millionen Euro, die der Einsatz bisher gekostet hat? Wofür die ohnehin dünn verteilten Ressourcen unserer Marine so strapazieren? Eine erhellende Antwort wird die Politik, so fürchte ich, wie so oft schuldig bleiben - und bestenfalls noch davon reden, dass man ein "Vermittlungsproblem" habe. Nicht etwa, dass die Frage berechtigt sein könnte. Samstag, 7. Juli 2007Requiem
Ja, ein Requiem sollte mal jemand komponieren. Ein Requiem für den deutschen Rechtsstaat.
Zumindest steht das bei der Tagesschau so:
Und wie der Artikel endet: "Die Stärkung des Präventivgedanken" bedeute eine "Stärkung der Verfassung". In der Mythologie soll es auch stärkend sein, wenn ein ehrlicher und anständiger Kerl sich in einen Werwolf verwandelt. Aber das nützt denen, die der ehrliche Mann beschützen will, dann gar nichts mehr, denn die reißende Bestie, die er dann geworden ist, wird nichts zum Beschützen übrig lassen. Sonntag, 1. Juli 2007
Keine Ahnung Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
05:59
Kommentare (0) Trackbacks (0) Keine Ahnung
An diesem Artikel im Herdentrieb finde ich vor allem interessant, was die dort zitierte Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) von der Zunft der Ökonomen (und damit auch sich selbst) sagt:
Angesichts der enormen und andauernden strukturellen Änderungen lässt sich … durchaus die Meinung vertreten, dass wir die wirtschaftlichen Abläufe heute womöglich noch weniger verstehen als in der Vergangenheit. Nun wird das vermutlich niemanden wirklich überraschen, der sich für das Fach auch nur ein wenig interessiert. Was ich aber tragisch finde, ist, was im Herdentrieb dazu, ganz nonchalant und ohne weitere Reflektion, ja, geradezu lobend, gesagt wird: [...] aber die Bank scheut trotzdem nicht vor pointierten Analysen und klaren Empfehlungen zurück Das ist doch absurd. Mit anderen Worten: "Wir wissen eigentlich gar nichts, aber wir tun mal so, als ob, vielleicht kommt ja wenigstens diesmal was brauchbares raus." Nur, dass die Gesetze des Marktes nicht mehr gelten, das sollte man besser nicht annehmen. Das erscheint plausibel - nur: Wie stringent sollen sie denn gelten, die Gesetze des Marktes? Wie will man wissen, ob in dem gerade betrachteten Gegenstand ein Ausnahmetatbestand von Grundsätzen wie "geringerer Preis bedeutet größeren Absatz" vorliegt? Unter dem Strich bleibt doch nur ein Schluss übrig: Wir betreiben Wirtschaft, um unter Bedingungen der Knappheit unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Dabei streben wir alle nach einigen gleichen und vielen unterschiedlichen Dingen, und jeder Einzelne lernt ständig mit seiner individuellen Geschwindigkeit dazu und nutzt die neuen Erkenntnisse in seinem Sinne. Wenn man Wirtschaftspolitik betreibt, soll man die bestehenden Verhältnisse so verbessern, dass kaum jemand spürbar weniger und viele spürbar mehr konsumieren können. Dafür ist es normalerweise hilfreich, Investitionen zu ermutigen, aber auch, soziale Sicherheit zu gewährleisten. So allgemein formuliert, wird dem kaum jemand widersprechen können. Und an dem Punkt beginnen letztendlich all die ideologischen Grabenkämpfe, die aber alle auf das Eine hinauslaufen: "Wer darf wie viel konsumieren." Oder weniger höflich formuliert: Es geht um die Verteilung von Macht (nämlich der Macht, Bedürfnisse zu befriedigen). Für die Verteilung von Macht aber haben wir in unserer Jahrtausende alten Geschichte als schreibende und denkende Menschheit letztendlich nur eine Lösung gefunden: Demokratische Kontrolle. Wer sich der Illusion hingibt, es gebe wissenschaftlich-technokratisch bestimmbare Gesetze, denen sich alle Wirtschaftspolitik unterzuordnen habe, der irrt. |
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