Dienstag, 26. Juni 2007
Wer soll denn das glauben? Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
21:54
Kommentare (0) Trackbacks (0) Wer soll denn das glauben?
Datenverlust bei der Bundeswehr. Ja neh, is klar.
Jetzt mal im Ernst, Herr Jung: Das ist doch ganz sicher von Ihnen abgenickt worden. Und das sollen wir glauben? Bitte in Zukunft etwas mehr Sorgfalt beim Lügen. Montag, 18. Juni 2007Stille.
In letzter Zeit schreibe ich eher wenig. Das hat vor allem damit zu tun, dass ich jener Regung folge, der sich nur wenige ernsthafte Rollenspieler auf Dauer widersetzen können, obwohl es wahrscheinlich besser wäre: Ich schreibe ein eigenes Regelsystem.
Das frisst alle meine freie Zeit und Energie. Das Blog hingegen leidet etwas darunter. Aber ich hoffe, dass Ihr das verkraftet. Freitag, 15. Juni 2007
Die SPD will keinen Mindestlohn. Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
06:13
Kommentare (0) Trackbacks (0) Die SPD will keinen Mindestlohn.
Ich hatte vor einiger Zeit zu einem Manöver der Linkspartei im Bundestag geschrieben:
Jemandes Parteibuch hat nun, nachdem das Thema die Ausschüsse wieder verlassen hat, einen hochinteressanten Artikel zu diesem Vorgang verfasst. Dem kann ich mich nur anschließen, und ich möchte die offensichtliche Schlussfolgerung aus dem Verhalten der SPD-Fraktion hinzufügen: Sie wollen keinen Mindestlohn, auch wenn sie das behaupten. Das wiederum überrascht wahrscheinlich keinen. Donnerstag, 14. Juni 2007Ölspitze
Der Ölverbrauch und die Produktion driften auseinander.
Nun mag es sein, dass diese Meldung einer manipulativen Intention von irgendwem entspringt. Möglich. Aber es ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass "Peak Oil" nicht mehr allzu entfernt ist. Ich sehe das wenig dramatisch; eine technische Lösung für das Problem der leicht transportablen Energie wird sich finden, wenn sie gebraucht wird. Aber wirtschaftlich werden die kommenden fünf Jahre sicherlich, äh, spannend. Samstag, 9. Juni 2007Schoppen.
Einen Router wollte ich kaufen.
Naja, also, einen kleinen WLAN/DSL-Router für den Privatgebrauch. Wollte ich. Bisher hatte ich immer gut ohne leben können, aber inzwischen wurde eben einer nötig. Ein wohlmeinender und darin erfahrener Kollege hatte mich etwas überrascht (oder sollte ich schreiben "entsetzt"?) angeguckt, als ich erwähnte, dies in einem Laden wie Media Markt oder dergleichen tun zu wollen. "Die haben keine Ahnung. Bestell lieber online.", sagte er, was ich mit einem "Die sollen mir ja auch nur das von mir ausgesuchte Gerät verkaufen, nicht mich beraten" beantwortete. Ich wollte einfach nicht eine undefinierte Zeitspanne warten, bis ein bestelltes Gerät geliefert wurde, sondern es gleich in der Hand halten. Das Rüberreichen der erwählten Gerätschaft sollte, so meinte ich, ja niemanden überfordern. Haha. Das setzt natürlich voraus, dass sie das gewünschte Gerät auch da haben. Aber so weit ich auch blickte: Produkte von Netgear, DLink und Fritz waren alles, was zu haben war, und schließlich gab ich auf. Ich habe das Gerät jetzt doch online bestellt. Und warte eben etwas länger. Hmpf. Donnerstag, 7. Juni 2007
Freiheit ohne Gleichheit ist Tyrannei. Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
20:31
Kommentare (0) Trackbacks (0) Freiheit ohne Gleichheit ist Tyrannei.
In einem Versuch, die Ideologie zu verteidigen, schreibt "Wirtschaftliche Freiheit" (ein immerhin ehrlicher Titel) etwas über die angeblichen fünf Irrtümer der Globalisierungskritiker.
Der erste Irrtum soll sein:
Äh, neh. Das Internet und IT allgemein ist zwar wunderbar geeignet, um neue Informationen und Gedanken zu übermitteln und sich auf intellektueller Ebene mehr oder weniger geistreich auszutauschen - aber noch kein einziges Stück physischer Ware wurde je dadurch transportiert. Die Behauptung, der stark gestiegene internationale Waren- und Kapitalverkehr sei eine Folge der Computertechnik, zeugt von einem Missverständnis: Dass nämlich das bloße Verschieben von Zahlen auf Computern (beispielsweise an internationalen Börsen) irgendwas bewirke. Dem ist aber nicht so: So lange nicht Kapital frei fliesst, also Banken die Kontobewegungen untereinander anerkennen und erwarten können, nötigenfalls Geld aus Deutschland auch wieder gegen Waren eintauschen zu können, so lange ist die Zahlenschieberei nur eine rechnerische Übung ohne praktische Relevanz. Und die Voraussetzung für die Berechtigung einer solcher Erwartung ist internationaler Handel, der zu Bedingungen stattfindet, die die Sache nicht unprofitabel machen. Und schon sind wir bei den politischen Voraussetzungen der Globalisierung. Dass diese nichts mit Technik zu tun hat, kann man natürlich auch daran erkennen, dass vor dem ersten Weltkrieg die Globalisierung schon einmal ähnliche Ausmaße hatte, gemessen am Gesamtvolumen der Weltwirtschaft (übrigens war das damals ein sehr häufig genannter Grund für eine angebliche Implausibilität eines prognostizierten Krieges zwischen Großmächten... ja, im Ernst).
Das stimmt nur global auf den Durchschnitt bezogen betrachtet, und nur bei Verwendung einer absoluten Armutsdefinition. Bezogen auf die Wohlstandsverteilung auf der Welt, und auf die Situationen vieler einzelner Gesellschaften, ist es schlicht falsch, weil der Abstand zwischen Arm und Reich eben durchaus zunimmt. Und es offenbart ein Missverständnis über die Position der Globalisierungskritiker. Natürlich ist es erst mal ein Schritt in die richtige Richtung, dass die vielen Artgenossen in Indien und China wohlhabender werden; dagegen hat auch kein Globalisierungskritiker was. Aber die Lehren, die bei diesem Prozess in den "alten Industrienationen" gezogen wurden, auch für die neuen anwenden zu wollen, um zum Beispiel die Katastrophen des 20. Jahrhunderts nicht zu einer Wiederholung aufspielen zu lassen (worum ich mit allem Nachdruck bitten möchte!), ist ganz gewiss eine vernünftige Forderung. Und natürlich ist es völlig legitim zu verlangen, dass dieses wünschenswerte Aufholen in einer Weise organisiert wird, die allen Beteiligten erlaubt, sich in menschenmöglicher Zeit an die neuen Verhältnisse anzupassen.
Nun ist die Weltbank nicht gerade für Objektivität in dieser Frage bekannt. Beobachtet werden kann ja auch vielmehr, dass Länder, die sich an die Empfehlungen des IMF und der Weltbank hielten, daraufhin in schlimme Krisen stürzten (z.B. Brasilien, Mexiko, in den Neunzigern die "Tigerländer"), und Länder, die diese Empfehlungen nicht befolgten (deren Liste ist zugegebenermaßen kürzer, weil die Kredite vom IMF dann eben nicht gewährt werden), keine derartigen Probleme zu verzeichnen hatten. Aber auch hier gilt: Nicht die Globalisierung an sich ist das Problem, sondern die Art, wie sie vorangetrieben wird. Allzu naives Glauben an den Markt, der schon alles richten werde, und unkontrollierter, unregulierter Freihandel von jetzt auf gleich als Allheilmittel sind es, wogegen sich die Globalisierungskritiker richten. Nicht gegen die stärkere Verflechtung der Weltwirtschaft an sich.
Du lieber Himmel, das sind ja gleich mehrere Irrtümer auf einmal. Die Ursache für ein Abwandern der Textilienproduktion aus Deutschland soll nicht in der Globalisierung zu suchen sein? Also bitte. Natürlich sorgen strukturelle Veränderungen auf dem Weltmarkt dafür, dass Leute ihren Arbeitsplatz verlieren. Das ist doch vollkommen unvermeidlich. Und es wäre auch nicht schlimm - wenn denn zugleich neue Arbeitsplätze entstehen würden. Dabei allerdings hilft die allseits beschworene "Flexibilisierung der Arbeitsmärkte" (mit anderen Worten, die Senkung der Löhne und Abschaffung von Arbeitnehmerrechten) überhaupt nichts. Vielmehr würde es helfen, im Inland wie in Großbritannien den öffentlichen Dienst auszubauen (denn dessen Neueinstellungen unter Blair waren es hauptsächlich, was die Arbeitslosenzahlen in Großnbritannien sinken ließ) oder ordentlich Staatsaufträge an inländische Unternehmen zu vergeben (wie das in den USA als Konjunkturpolitik von je her geschieht). Mit anderen Worten, eine durchaus auch (auch.) mit keynesianischen Instrumenten ausgestattete Wirtschaftspolitik zu betreiben.
Schon wieder ein Missverständnis: Die Globalisierungskritiker sind nicht gegen eine WTO, sondern gegen diese. Wenn man nämlich die Welt in eine riesige Freihandelszone verwandeln will (und das ist das ultimative Ziel der WTO, dem sich die einzelnen Mitgliedsländer grundsätzlichauch zugetan zu fühlen behaupten), dann muss auch in allen Teilen des neuen, großen Wirtschaftsraumes der gleiche Satz an Spielregeln gelten. Dazu gehört beispielsweise: Keine Kinderarbeit, nicht mehr als 10 Stunden am Tag ackern, ordentliche Sozialversicherung in irgendeiner (nicht unbedingt deutschen) Form für alle, und so weiter. Marktwirtschaft muss reguliert werden, sonst optimiert sie am Zweck vorbei. Das aber kann nur funktionieren, wenn es in allen Teilen des Wirtschaftsraumes gleichermaßen geschieht. Eine solche Globalisierung würde jeder begrüßen. Montag, 4. Juni 2007
Fett und glücklich? Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
07:07
Kommentare (0) Trackbacks (0) Fett und glücklich?
Die miese Unterhaltung war schuld, dass die DDR unterging.
Diese großartige Studie behauptet also im Wesentlichen, dass es den Leute in der DDR 1989 gar nicht darum ging, ihr Leben selbst bestimmen und die Regierung ihres Landes tatsächlich wählen zu können. Vielmehr wollten sie nach Ansicht der Studienschreiber (oder auch nur des Schreibers des Artikels?) bloss gut unterhalten werden. Ich erinnere mich, wie ich im November 1989 als Teenager im Krankenhaus lag und mangels großer Alternativen nicht viel anderes tun als fernsehen konnte. Da nun mal die Zeit war, die war, gab es auch allerlei politisches Programm, unter anderem Kabarett, und an eine Sequenz erinnere ich mich besonders: Einen Sketch, in dem ein westdeutscher Reporter eine "Rübergekommene" interviewt, wieso sie geflohen sei. Der Reporter versuchte in dem Sketch, dem Neuankömmling immer wieder in den Mund zu legen, dass sie wegen der Freiheit komme, diese aber wurde zusehends gereizter, weil sie ihm immer wieder erklärte, dass sie eigentlich nur einen "Fideorekorder" und allerlei anderen Schnickschnack haben wolle. Hinter diesen beiden Aussagen aus Sketch und Studie steckt die Vorstellung, dass Menschen käuflich seien, dass die DDR hätte machen können, was sie wollte, wenn sie nur ihre Massen ordentlich mit Luxus abgefüttert hätte. Dem kann ich aber nur teilweise zustimmen. Zweifellos hätte dies den Menschen, die sich in keiner Weise für politische Rechte interessieren, jeglichen Widerstand vermiest. Aber wir wissen aus der westdeutschen Vergangenheit, dass damit eben nicht erreicht wird, dass alle Leute das Maul halten und das Regime stützen. Es gibt so etwas wie ein elementares Gerechtigkeitsempfinden bei den Menschen, das sie sich eben auch dann nicht abkaufen lassen, wenn sie reiche Bürgersöhne und -töchter sind, wie viele 68er. Ich hoffe sehr, dass niemand dem Trugschluss aufsitzt, man bräuchte Demokratie und Rechtsstaat nicht, so lange man nur Bananen habe. Sollte so ein Jemand aus einem solchen Fehlschluss nämlich politische Handlungen ableiten, würde er meiner Ansicht nach rasch eines Besseren belehrt - und wahrscheinlich auf eine Weise, die schmerzhaft nicht nur für die betreffenden Handelnden wäre. Sonntag, 3. Juni 2007
Meine Güte, wie sinnlos Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
21:30
Kommentare (0) Trackbacks (0) Meine Güte, wie sinnlos
Da schreibt ein Sympathisant oder womöglich Teilnehmer des "schwarzen Blocks", dass es doch gut sei, dass man nun gesehen habe, dass und wie man "die Polizei, wenn sie angreift, in die Flucht schlagen kann".
Meine Güte, das ist doch an Hohlheit kaum noch zu überbieten! Welche Erkenntnis wurde da mit 1000 Verletzten denn bitte erkauft? Dass man unter Verwendung altbekannter militärischer Grundsätze und Verfahren in Massenprügeleien "bessere" Ergebnisse für das eigene Team erzielt als ohne? Meine Güte, ihr Hirnies, fragt Euch doch mal, was die Verwendung von Gewalt denn bringen sollte? Selbst in Eurer Darstellung wäre es zu den Ausschreitungen nicht gekommen, wenn sich der "Schwarze Block" (SB, übrigens auch ein selten dämlicher Name) nicht so wunderbar präsentiert hätte. Denken wir Eure Logik doch mal zu Ende: Stellen wir uns vor, der SB hätte alle Polizisten aus dem weiteren Umfeld der Demo vertrieben, mit anderen Worten, sein Feuchttraumziel erster Güte erreicht. Und dann? Dann wäre die Demo friedlich weitergegangen. Also genau das, was auch passiert wäre, wenn diese Trottel vom SB gar nicht da gewesen wären. Allerdings wäre im letzteren Fall womöglich in den Medien mehr über die Inhalte der Demo berichtet worden als über ihre unerfreuliche Randerscheinung mit den traurigen Zwischentönen. Die SB-Sympathisanten tun so, als wären wir irgendwie in einer Vorstufe des Bürgerkriegs, wobei sie aber gleichzeitig durchblicken lassen, dass sie das Ganze eher sportlich betrachten. So ein Blödsinn. Wäre die Demokratie in Deutschland tatsächlich derart offensichtlich in Gefahr, dass eine nennenswerte Gruppe innerhalb der Bevölkerung (so oberhalb von 5%) zu Gewalt greift, um dem abzuhelfen, dann würde solch ein Bürgerkrieg mit ganz anderen Waffen ausgetragen werden als mit Zwillen, Messern oder Knüppeln. Können diese Dumpfnasen vom SB sich nicht einfach irgendwo an einem abgeschiedenen Ort mit Gleichgesinnten treffen, sich in zwei Mannschaften organisieren und sinnlos aufeinander einprügeln? Dann machen sie sich wenigstens nur selbst kaputt. Ich hoffe nur, dass keiner der Verletzten bleibende Schäden zurückbehält. Drücken wir ihnen die Daumen. Freitag, 1. Juni 2007
Gute Laune dank Maybritt Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
06:26
Kommentare (0) Trackback (1) Gute Laune dank Maybritt
Gestern abend habe ich der Unvernunft eine Chance gegeben und bin aufgeblieben, um Maybritt Illner bei der Arbeit zuzusehen - was gewöhnlich recht erfrischend ist.
Die gestrige Sendung hat mich dann in der Tat positiv gestimmt. Die Bauchschmerzen, die ich mit den verschiedenen dort angesprochenen Entwicklungen in letzter Zeit habe, wurden von den Gästen sehr schön dargelegt. Herr Beckstein, der sich in der etwas undankbaren Rolle fand, als Einziger die Maßnahmen in ihrer Gesamtheit für richtig zu halten, stand damit auf ziemlich verloren Posten. Er war es dann aber auch, der mich besonders positiv stimmte, denn ich vermeinte in seinen Augen im Laufe der Debatte so etwas wie eine Erkenntnis aufflackern zu sehen. Ich glaube schon, dass er das Problem zumindest ansatzweise verstanden hat. Hoffentlich vergisst er das nicht gleich wieder. |
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