Dienstag, 30. November 2010
JMStV - Schauen wir mal genauer hin Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
15:09
Kommentare (0) Trackbacks (0) JMStV - Schauen wir mal genauer hin
Der neue Jugend-Medien-Staats-Vertrag (JMStV), der am 01.01.2011 als Gesetz in allen sechzehn deutschen Bundesländern in Kraft treten wird, enthält eine Reihe von neuen Verpflichtungen zum Jugendschutz für Webseitenbetreiber und legt Bußgelder bis zu einer halben Million Euro für den Fall der Nichtbeachtung fest. Einige interpretieren dieses Gesetz so, dass danach jede Website (also zum Beispiel auch blog.heinscher.de) einer Kennzeichnungspflicht ihrer Inhalte zur automatischen Einschätzung der Alterfreigabe unterliege.
Bereits drei Be- kannte von mir reagieren darauf so, dass sie ihr Blog und ihre Website(s) demnächst offline nehmen oder generell Zugriffsbeschränkungen einrichten, um sich nicht unkalkulierbaren Risiken auszusetzen. Weitere betroffene Websites nennt heise in seinem Newsticker. Ich werde dergleichen nicht tun, und wähne das Gesetz auf meiner Seite. Zur Erinnerung:
Der misstrauische Mensch sieht sofort, dass Absatz 2 hier von einer Elite ziemlich schlitzohrig ausgenutzt werden könnte, um unter dem Deckmantel des Jugendschutzes unliebsame Stimmen mundtot zu machen. Aber das ist mit dem JMStV ja nicht der Fall. Es geht ja wirklich nur um den Jugendschutz. Nicht wahr? Warum aber machen sich dann intelligente und renommierte IT-Experten solche Sorgen? Die Verfassung schützt sie doch? Die Frage ist natürlich naiv. Dass die Interpretation unserer Verfassung durch Regierungen und Verfassungsgerichte in den letzten beiden Jahrzehnten immer weniger bürgerfreundlich wurde, ist eine Wahrnehmung, der sich immer weniger politisch interessierte Bürger entziehen können. Man mag es für Paranoia halten, aber die Bezeichnung "gesundes Misstrauen" ist kaum weniger zutreffend. Folglich heisst es wieder einmal: Wachsam sein! Wachsamkeit, das heisst auch: Genau hinsehen. Der JMStV besagt:
Das finanzielle Risiko ist also potentiell sehr hoch, aber: Die Kennzeichnungspflicht ist, soweit ich es sehen kann, auf viele Websites überhaupt nicht anwendbar, das sie kaum einschlägigen Content beinhalten. Zudem können die meisten Blogs als unter §5 Absatz 8 des Gesetzes fallend betrachtet werden, da sie eher politische Inhalte transportieren als Bilder gleich welcher Art. Ja, wenn man bösartig interpretiert, kann man versuchen, Websitenbetreibern daraus einen Strick zu drehen, und zweifellos werden manche Abmahnanwälte genau das versuchen. Ja, das Ganze riecht vielleicht ein wenig nach einem Versuch, den Kapitalaufwand für das Verbreiten von Webinhalten zu erhöhen, damit diese ganzen lästigen Blogs aufhören zu existieren. Aber kann die Antwort darauf lauten, sich effektiv den Mund verbieten zu lassen und auf ein verfassungsmäßiges Recht freiwillig zu verzichten, quasi in vorauseilendem Gehorsam? Doch wohl kaum! Nein, da gehe ich lieber das Risiko ein, meinem Anwalt Arbeit zu geben und nötigenfalls nach Karlsruhe zu fahren. Dieses Blog bleibt online, ebenso wie meine Websites. Montag, 29. November 2010
Menschheitstraum Geschrieben von Ingo
in Wunderbare Wissenschaft um
20:24
Kommentar (1) Trackbacks (0) Menschheitstraum
Man hat Mäuse verjüngt. Mehr dazu hier, aber auf Englisch.
Natürlich ist das nicht die endgültige Antwort auf alle Alterungsprobleme. Aber es dokumentiert, wie beeindruckend die Fortschritte auf diesem Gebiet sind. Also, wer jetzt jenseits der achtzig ist: Durchhalten! Donnerstag, 25. November 2010
Der reine Terror!!! Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
08:46
Kommentare (0) Trackbacks (0) Der reine Terror!!!
Der reine Terror ist über uns hereingebrochen.
Ich selbst ziehe meine Informationen vornehmlich aus dem Netz, aber viele Zeitgenossen verwenden nach wie vor die "traditionellen" Medien. Und da kommen dann Dialoge heraus wie der, den ich am Montag im Kino anhören musste, und in dem sich junge Deutsche Anfang 20 ernsthaft fragten, ob denn ein Terroranschlag in Kassel drohe. ... Leute! AUFWACHEN! ES DROHT ÜBERHAUPT KEIN TERRORANSCHLAG! Und selbst wenn, wird der eine so geringe Zahl unserer Mitmenschen betreffen, dass es statistisch im normalen Todesrauschen des täglichen Strassenverkehrs untergehen wird. Aber es hat bereits einer stattgefunden. Da äußern sich (möglicherweise) einige (mögliche) Terroristen zu (möglicherweise) geplanten Terroranschlägen, und wir geben Milliarden an Euro aus (entweder direkt oder via entgangener Einnahmen), um uns dagegen abzusichern. Was wollen Terroristen erreichen? Genau, Angst und Schrecken verbreiten. Und das hat bei Euch allen ja wieder mal prima geklappt. Freitag, 19. November 2010
Aristoteles, Descartes und Darwin ... Geschrieben von Ingo
in Wunderbare Wissenschaft um
23:51
Kommentare (0) Trackbacks (4) Aristoteles, Descartes und Darwin diskutierten in Kassel
Ich komme soeben vom Gleis 1, in dem heute Abend die erste Veranstaltung der Veranstaltungsreihe "Philosophisches Cafe" stattfand. Die Idee dahinter: Wissenschaftler personifizieren, einem Rollenspiel gleich, berühmte Vorgänger der Geschichte, und lassen diese miteinander debattieren.
Das war höchst interessant anzuhören, aber als ernsthafter Rollenspiel-Hobbyist konnte ich, neben der interessanten Diskussion, in der sich Descartes immer wieder in sein grundloses Gottesaxiom verstrickte, nicht übersehen, dass die Zugeständnisse, die man an eine interessante Diskussion machen wollte, nicht sehr routiniert abgesprochen waren: So schien Uneinigkeit zu herrschen, ob die drei Diskutanten aus ihrem Leben herausgerissen oder aus dem Nachleben zu uns gekommen waren, um zu diskutieren, udn ob sie Gelegenheit gehabt hatten, sich wissenschaftlich auf dem neuesten Stand zu halten oder nicht - Aristoteles wusste zum Beispiel nicht, was ein Mikroskop ist, war aber exzellent über arbeitsteilige Tiergesellschaften informiert, Descartes sprach von neuerer Literatur, die er "im Himmel" gelesen habe, während Darwin in Denken, Sprachbildern und seiner kurzen Schilderung von Cambridge ganz klar aus dem 19. Jahrhundert stammte. Als "Profi-Rollenspieler" hätte man hierzu natürlich ein passendes Setting gewählt, aber diese Laien immer... Im Ernst, es war sehr angenehm. Laut Gleis1-Personal waren etwa 200 Leute (aller Alterstufen) anwesend. Die nächste Veranstaltung dieser Reihe werde ich gern ebenfalls besuchen, wenn ich es einrichten kann. Donnerstag, 11. November 2010
Ein anstrengendes Jahrzehnt. Geschrieben von Ingo
in Politik und Weltgeschehen um
18:06
Kommentare (8) Trackbacks (0) Ein anstrengendes Jahrzehnt.
Auf Telepolis findet sich ein kurzer Artikel von Craig Morris zum Thema "Welterdölvorräte". Er zitiert dabei im Wesentlichen die internationale Energieagentur.
Fazit: Die Hälfte ist verbraucht, über die nächsten zehn Jahre sinkt die Fördermenge auf zwei Drittel des heutigen Wertes. Das bedeutet (stark) steigende Ölpreise, und die bedeuten eine stark belastete Wirtschaft (also tendenziell eher kein Wachstum), besonders in allem, was Kraftfahrzeuge betrifft (sei es Kfz-Produktion oder die Logistikbranche). Allerdings auch tendenziell steigende Margen für die Händler, würde ich vermuten. Der Zugriff auf billiges Öl und Gas wird überlebenswichtig werden, und gewisse Staaten werden alles aus ihrer Sicht Notwendige tun, um sich den Zugriff auf entsprechende Reserven zu sichern. Ich höre Kanonendonner in der Ferne. Wenn jemand eine Idee für billige transportable Energie abseits vom Öl hat: Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt zur Verwirklichung. :/ Edit: Diese Grafik sagt auf einen Blick eigentlich alles: (Quelle: World Energy Outlook, via Telepolis) Samstag, 6. November 2010RoboMop
Als kleinen Bruder für meinen Scooba hatte ich mir vor einigen Wochen einen RoboMop gekauft (und einen weiteren an jemand wichtiges zum Einzug verschenkt). Eben ergab es sich, dass ich zu diesem kleinen Staubwischerball Stellung nehmen durfte:
10:48 <@LGS> Thot: du hast 'nen RoboMop? 10:48 <@LGS> Thot: taugt das Ding denn ueberhaupt? 10:54 <@Thot> Oh ja! 10:55 <@Thot> Kommt in die Ecken (zumindest mein SoftBase), und der Staub bleibt in den elektrostatischen Tüchern gut hängen. 10:56 <@Thot> Ich kann das Ding wärmstens empfehlen, und bei dem Preis macht man echt nichts falsch. 10:57 <@Thot> Die Staubtücher, die mitgleiefert werden, soll man auswechseln und mit denen vom Hersteller ersetzen nach jedem Gebrauch.Aber das ist auch nicht nötig: Man kann die Dinger beidseitig benutzen, man kann sie in die Waschmaschine stecken, man kann auch eifnach normale elektrostatische Staubtücher im Supermarkt kaufen und ein Loch reinschneiden. Dem ist eigentlich nichts hinzu zu fügen. |
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