Sonntag, 26. Dezember 2010
Zivilisation. lieber Leser, lässt sich bekanntlich an heissem Wasser festmachen: Da, wo es heisses Wasser gibt, kann man gut leben.
Wie ich heute das Vergnügen hatte festzustellen, bedeutet das auch, dass man sich bzw. das eigene Auto aus Schnee und Eis befreien kann. Wenn man darauf kommt.
Mittwoch, 22. Dezember 2010
Das Staatstheater Kassel führt allerlei Stücke auf, so auch derzeit "Das Sparschwein", eine Komödie von Eugène Marin Labiche (Mitte des 19. Jahrhunderts). Ich war gestern zum ersten Mal seit sehr, sehr langer Zeit wieder in einer Vorstellung, eben im besagten Stück. Das war eine eher spontane Idee, darum nahm ich, was halt gerade lief.
Das Stück selbst hat mir dabei nicht gefallen, aber das ist eben eine Geschmackssache. Was mir dagegen gut gefiel, waren die Leistungen der Schauspieler, die Kostüme und das Bühnenbild. Ich kann mir gut vorstellen, dass es bei einem entsprechenden Stück ein sehr, unterhaltsamer Abend geworden wäre.
Überrascht war ich ausserdem, wie voll das Theater war, auch wenn die meisten Menschen dort weit älter waren als ich. Und ein Memo an mich selbst: Vergiss nicht, Theater ist kein Kino. Nicht die letzte Reihe ist gut, sondern die erste!
Freitag, 17. Dezember 2010
Es kann ja in Deutschland bekanntlich niemand damit rechnen, dass es mitten im Winter schneit. Besonders nicht die Deutsche Bahn AG, die heute Nacht davon so überrascht wurde, dass mein Zug nach Frankfurt, ins neue Projekt, heute morgen 70 bis 80 Minuten später eintreffen wird. Wegen einer Weichenstörung. Ich fahre aber lieber nicht Auto. Wenn schon die wenigstens noch halbstaatliche Bahn es nicht gebacken bekommt, will ich nicht auch noch herausfinden, wie die vollprivatisierten Strassenmeistereien versagen.
Siehe dazu diesen schönen Bericht der Nachdenkseiten, wo man lesen kann, wie der Winterdienst auch bei der Deutschen Bahn kaputtgespart wurde.
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die finden, dass früher alles besser war. Aber dass hier in Sachen Bahn offenkundig viele falsche Entscheidungen getroffen wurden, und dass dies auf Kosten unserer Infrastruktur geht, die einmal exzellent war, ist unübersehbar. Und sehr, sehr ärgerlich.
Samstag, 11. Dezember 2010
Naja. Zumindest einer. In einem für ihn als 70jährigen nicht ganz unbedeutenden Feld:
http://www.guardian.co.uk/world/2010/dec/07/kazakhstan-president-scientists-research-ageing
Kazakhstan's president urges scientists to find the elixir of life
Nursultan Nazarbayev calls on new research institute to concentrate on study to unlock secret of immortality
Nun mag man ihn für einen Spinner halten, aber wer dieses Blog öfter liest, der weiss, dass es keineswegs völlig abwegig ist, diesen Durchbruch in den nächsten zehn Jahren zu erwarten. Allenfalls etwas optimistisch.
Andererseits verfügt Nasarbajew (deutsche Schreibweise seines Namens) über gewisse Ressourcen. Wenn er klug genug ist, sie dafür einzusetzen, und es ihm andere alte und mächtige Männer der Welt gleich tun, dann könnten zehn Jahre von "optimistisch" zu "realistisch" werden. Das würde mich freuen.
Samstag, 11. Dezember 2010
Heute war die zweite Veranstaltung der kürzlich zitierten Veranstaltungsreihe. Nicht so spannend wie letztes Mal, dafür lustig, aufgrund der Seitenhiebe, die die drei Giganten der Philosophiegeschichte sich gegenseitig beibrachten.
Hume, Hobbes und Kant diskutierten nun also über "Selbstliebe und Nächstenliebe". Oder besser gesagt, nur über Nächstenliebe, denn es bestand ausdrücklich Einigkeit zwischen David, Thomas und Immanuel, dass wir an Selbstliebe schon mehr als genug in der Welt hätten. Die drei Standpunkte waren sehr schön dargelegt, aber natürlich nicht unbedingt neu - was ja auch gar nicht der Zweck ist.
Interessant war dann später noch die (sehr lange...) Frage aus dem Publikum, wie denn die drei die kürzliche Finanzkrise betrachteten. Es kam fast ein Revolutionsaufruf dabei heraus...
Sonntag, 5. Dezember 2010
Ich war dieses Wochenende in einer Stadt 260 km östlich von hier. Das Programm: Essen in Auerbachs Keller(in den letzten beiden Jahrhunderten muss das Studentenkneipenflair irgendwie abhanden gekommen sein). Bummeln über den Leipziger Weihnachtsmarkt. Und Theater Sanftwut (wieso gibt es eigentlich in Kassel kein Fulltime-Kabarett - nein, die Komödie zählt ja wohl nicht).
Ist schön da. Aber nicht so schön wie daheim.
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